Kunden- und Kommunikationszentrum, Darmstadt

Klärender Vorbau

26. Juni 2006

Kunden- und Kommunikationszentrum
2005
Riedstraße 7-9
64295 Darmstadt

Auftraggeber
Döhler Group
Darmstadt

Architektur
Dierks Blume Nasedy Architekten
Darmstadt

Tragwerksplanung
S. A. N. Stöffler, Abraham, Neujahr
Darmstadt

Haustechnikplanung
BWI, Bähr + Werner Ingenieur Consult
Egelsbach

Elektroplanung
Steinigeweg Planungsgesellschaft
Darmstadt

Laborplanung
Hans Christoffel
Bonn

Fotografie
Michael Reisch

Das 18 Zentimeter tiefe Fassadenprofil verleiht dem Gebäude je nach Blickwinkel einen anderen Charakter.

Das Werksgelände des Bauherrn, ein international agierender Zulieferer der Getränkeindustrie, ist ein Konglomerat aus Bauten verschiedener Funktion und verschiedenen Baujahrs, keiner von außergewöhnlicher architektonischer Qualität. Dierks Blume Nasedy erhielten vor einigen Jahren den Auftrag, mit einem Masterplan Erweiterungspotenziale aufzuzeigen. Der erste Baustein, der dieser Untersuchung folgte, war ein Laborgebäude für Forschung und Entwicklung, das über einem bestehenden, eingeschossigen Bau (bei laufendem Betrieb!) errichtet wurde. Mit ihm haben Architekten wie Bauherr gezeigt, dass nicht nur Quadratmeter erschlossen werden sollen, sondern dass es auch um gute Architektur geht. Mit dem zweiten Neubau wurde dieses Anliegen weiterverfolgt.

Die Fassade scheint sich wie eine Hülle über das Büroregal bis zum Altbau zu spannen. Der Neubau ist transparent, so dass auch durch ihn hindurch noch Licht in die Halle fällt.

Vor den bestehenden Verwaltungsbau mit einem vorgezogenen Eckgebäude schließt ein schmaler Riegel nun die offene Raumkante, gibt den dahinter liegenden Bauten ein einheitliches Gesicht und beruhigt auch den Straßenraum, in dem er die Flucht des Laborgebäudes fortsetzt. Der eingeschlossene Zwischenraum wird zum Atrium.
Dank durchweg heller, durch das Material geprägter Farbtöne, wird dieses Atrium nun zur repräsentativen, eleganten Eingangshalle mit einem Boden aus portugisischem Kalkstein und drei etwa 300 Jahre alten Orangenbäumen.

Im Lageplan ist links das Kunden- und Kommunikationszentrum zu erkennen, in der Mitte der Neubau des Laborgebäudes von 2003 und rechts ein im Rahmen des Masterplans projektierter dritter Bauabschnitt, der aber noch nicht realisiert wurde.

Der Neubau nimmt Büros und Besprechungsräume sowie zusätzliche Labors auf, ergänzt um die Kantine im Erdgeschoss, die teils im Alt-, teils im Neubau liegt. Galerien aus Weißbetonfertigteilen, Glasbrüstungen und die mit Aluminium beplankten Stahlträger des Hallendachs bestätigen den Eindruck der edlen Eleganz, den bereits die Außenfassade vermittelt. Sie wird durch schmale, vom Sockel bis zur Traufe durchlaufende Aluminiumprofile geprägt, welche die Glasebene um 18 Zentimeter überragen und dadurch der Fassade einen je nach Blickwinkel verschiedenen Charakter bescheren: geschlossen bei der Betrachtung aus spitzem Winkel, offen in der frontalen Ansicht. Die Büros, dank einer fein austarierten Kühlung in Boden und Fassadenprofilen nur mit innenliegendem Sonnenschutz ausgestattet, sind in voller Raumhöhe sowohl zur Fassade als auch zur Halle hin verglast. Auch die Arbeitsräume des Altbaus wurden saniert und mit gläsernen Trennwänden versehen, denn nicht nur die im neuen Gebäude Arbeitenden haben ein Recht darauf, in moderner Umgebung zu arbeiten.
Christian Holl

Grundriss

Kunden- und Kommunikationszentrum
2005
Riedstraße 7-9
64295 Darmstadt

Auftraggeber
Döhler Group
Darmstadt

Architektur
Dierks Blume Nasedy Architekten
Darmstadt

Tragwerksplanung
S. A. N. Stöffler, Abraham, Neujahr
Darmstadt

Haustechnikplanung
BWI, Bähr + Werner Ingenieur Consult
Egelsbach

Elektroplanung
Steinigeweg Planungsgesellschaft
Darmstadt

Laborplanung
Hans Christoffel
Bonn

Fotografie
Michael Reisch

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