Spreebogenpark Berlin

Gelassene Weite

26. Juni 2006

Spreebogenpark Berlin
2005

Bezirk Mitte, zwischen
Spree und Forum Berlin

Auftraggeber
DSK Büro Berlin
Deutsche Stadt- und
Entwicklungsgesellschaft mbH

Landschaftsarchitektur
w+s Landschaftsarchitekten
Solothurn (CH)

Ausführung / Bauleitung
Gruppe F
Berlin

Planung Ingenieurbau
WGG Schnetzer Puskas
Basel

Leonhardt, Andrä
und Partner
Berlin

Bausumme
9,8 Mio. €

Fläche in m²
6 ha

Fotografie
Michael Haddenhorst (1)
w+s Landschaftsarchitekten (2, 3)

Blick von der Spree auf die verschiedenen Ebenen und die Öffnung des Landschaftsfensters in Richtung Humboldthafen.

Nicht ganz zu unrecht klagen die Berliner über ihren neuen Hauptbahnhof. Er ist nicht gut an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen, seine direkte Umgebung ist eine unwirtliche Stadtbrache und Baustelle. Doch schon auf der anderen Seite der Spree bietet sich ein anderes Bild: In der vom “Band des Bundes” begrenzten halbkreisförmigen Fläche liegt ein Park, um den die Berliner zu beneiden sind. Der Spreebogenpark geht aus einem Entwurf hervor, mit dem w+s Landschaftsarchitekten (ehemals Weber & Saurer) 1997 den Wettbewerb für diese wichtige Freianlage in Berlins Mitte gewonnen haben.
Fünf wesentliche Elemente bestimmen den Entwurf: Zum einen die durch locker gepflanzte Baumgruppen akzentuierten Wiesenflächen im Süden, die großzügigen Platz für Spiele und Erholung lassen, aber auch dem Auge Weite anbieten, um die Stadt zu genießen.

Auf dem Deck umfassen zwei L-förmige Baukörper den erhöhten Pausenbereich. Der Spurengarten, ein geschützter Ort zwischen der weiten Ebene der Rasenfläche und Uferpromenade.

Zum zweiten erheben sich aus dieser Fläche zur Mitte hin zwei Kreissegmente und steigen nach Norden an, so dass zwischen ihnen, begrenzt durch Wände aus Corten-Stahl ein Landschaftsfenster den Blick zum Humboldt-Hafen freigibt. Die beiden einander gegenüberliegenden Hochpunkte der skulpturalen Erhebungen sind Ausgangspunkt zweier Gartenbänder, die von hier aus, dem Radius des Spreebogens folgend, wie Rampen bis unter die Ebene der Parkfläche absinken. Diese Figur ist nach Westen als „Spurengarten“, der an gründerzeitliche Gärten erinnert, nach Osten als „Gartenspur“, als farbenprächtige Blumenwiese angelegt. Die beiden Gartenbänder werden vom nur wenig oberhalb der Spree verlaufenden Uferweg, dem vierten, und dem auf der Höhe der Rasenfläche verlaufenden Panoramaweg, dem fünften Gestaltungselement begleitet.
Während man vom Spurengarten durch einen scheinbar aus der Ufermauer herausgeschobenen Keil, der den Durchgang freigibt, auf den Uferweg gelangt, ist in der Gartenspur der Übergang großzügiger gestaltet – ein Spiel mit verschiedenen Varianten, um mit den Volumen des Parks seine Ebenen und seine Topographie verständlich zu machen, ohne dozieren zu müssen. Der Park wird als Ort der historischen Sedimente lesbar, aus der die Stadt aufgebaut ist. Doch anders als an anderen Orten Berlins wird hier daraus kein Entscheidung zwischen guter und schlechter Geschichte abgeleitet. Eine Gelassenheit, die beruhigt, wie die Weite, die Berlin sich an diesem zentralen Ort gegönnt hat.
Christian Holl

Blick auf die Uferpromenade und den scheinbar aus der mit Natursteindeckwerk bekleideten Böschung herausgeschobenen Keil, der den Zugang zum Band des Spurengartens freigibt. Dahinter die Moltkebrücke.
Gesamtplan

Spreebogenpark Berlin
2005

Bezirk Mitte, zwischen
Spree und Forum Berlin

Auftraggeber
DSK Büro Berlin
Deutsche Stadt- und
Entwicklungsgesellschaft mbH

Landschaftsarchitektur
w+s Landschaftsarchitekten
Solothurn (CH)

Ausführung / Bauleitung
Gruppe F
Berlin

Planung Ingenieurbau
WGG Schnetzer Puskas
Basel

Leonhardt, Andrä
und Partner
Berlin

Bausumme
9,8 Mio. €

Fläche in m²
6 ha

Fotografie
Michael Haddenhorst (1)
w+s Landschaftsarchitekten (2, 3)

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