Wohnhaus Hector Mehrfamiliengebäude, Düsseldorf

Außer der Reihe

26. Juni 2006

Wohnhaus Hector
Mehrfamiliengebäude
2004

Düsseldorfer Straße 181
40545 Düsseldorf

Auftraggeber
privat

Architektur
Ruf Architekten
Berlin, Düsseldorf

Mitarbeiter
Daniel Steinberg

Tragwerksplanung
Kunkel + Partner KG
Düsseldorf

Haustechnik
Michael Hübler
Neuss

Bauleitung und Ausschreibung
Ruf Architekten
Berlin, Düsseldorf

Baukosten
750.000 €

Fotografie
Stefan Schrills (1, 3)
Karsten Ruf (2)

Als markanter Kopfbau schließt das Haus Hector die Reihenhauszeile ab. Die begrenzende Mauer führt das Fassadenmaterial fort und fasst das Grundstück ein.

Wer kennt sie nicht, die langen Reihenhäuser in dunklem Klinker, die die Straßen der Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts vor allem im Rheinland und in Westfalen säumen. Es haftet ihnen etwas Biederes, fast Kleinbürgerliches selbst dort an, wo sie in nobleren Wohngegenden zu finden sind, wie es hier im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel der Fall ist. Karsten Ruf allerdings legt mit dem Wohnhaus Hector (so genannt, weil hier die Hectorstraße von der Düsseldorfer Straße abzweigt) das Potenzial frei, das dieser Typ dann bietet, wenn man sich ihm ohne vorgefasste Meinung annimmt. Als innerstädtische und ressourcenschonende, familienfreundliche Bauweise interpretiert, bietet dieser Typ unter den strengen Vorgaben hinsichtlich Dachneigung, Firsthöhe und Fassadenmaterial Freiheiten, die zu erschließen es allerdings der Fantasie des Architekten bedarf. Aufgrund der Lage an einer verkehrsreichen Straße und der planungsrechtlichen Einschränkungen galt die Bebauung diese Grundstücks als eine architektonische und wirtschaftlich harte Nuss. Karsten Ruf hat sie geknackt.

Die auskragenden Kastenfenster bestimmen den Charakter des Gebäudes und tragen dazu bei, dass das Haus Hector die Reihenhauszeile zu einem eigenständigen und kraftvollen Abschluss führt.

Die durch auskragende Kastenfenster belebte und eigensinnig strukturierte Form schließt nun als Kopfbau die Reihenhauszeile ab; zwei der drei Fassaden, die zur Straße und die Giebelwand, sind wie vorgeschriebenen mit Klinker verkleidet, ebenso wie die mit dem Gebäude verbundene und den tiefer liegenden Garten schützende Stützmauer. Zum Garten hin signalisiert der Materialwechsel, die Fassade aus Holz, den privaten Charakter dieser Gebäudeseite.
Im Innern sind zwei Maisonettewohnnungen von jeweils 160 Quadratmetern übereinander angeordnet. Der die ganze Tiefe des Hauses sich erstreckende Wohnraum wird von den auskragenden Fenstererkern räumlich erweitert und angenehm differenziert, ohne dass der großzügige Charakter der Wohnung durch Kleinteiligkeit gestört würde. Die Kastenfenster finden ihre Entsprechung in der in die südwestliche Gartenfassade eingestellten Loggia – als weiteres Element der erstaunlichen räumlichen Vielfalt, die diesem Haustyp entlockt werden kann.
Christian Holl

Im Innenraum erweisen sich die von außen eigenwillig wirkenden Kastenfenster als plausibel und sensibel eingesetztes Mittel der Raumdifferenzierungen.
Grundriss Dachwohnung
Grundriss Gartenwohnung.

Wohnhaus Hector
Mehrfamiliengebäude
2004

Düsseldorfer Straße 181
40545 Düsseldorf

Auftraggeber
privat

Architektur
Ruf Architekten
Berlin, Düsseldorf

Mitarbeiter
Daniel Steinberg

Tragwerksplanung
Kunkel + Partner KG
Düsseldorf

Haustechnik
Michael Hübler
Neuss

Bauleitung und Ausschreibung
Ruf Architekten
Berlin, Düsseldorf

Baukosten
750.000 €

Fotografie
Stefan Schrills (1, 3)
Karsten Ruf (2)

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