Stadtplanung im Wandel

Petra Bohnenberger
6. Juli 2011

Über die vier ausgewählten Zeitschriften lässt sich ein thematischer Bogen spannen: die Stadtplanung im Wandel.
Beginnend mit Polis, dem Magazin für Urban Development, wird eine Antwort auf die Frage gesucht, wie Stadtplanung sich in den letzten 70 Jahren entwickelt und verändert hat und wie sie heute aussehen sollte. Gemeinsam mit der Montag Stiftung Urbane Räume machte sich die Redaktion daran, dieses Thema aus vielen Blickwinkeln zu betrachten. Was bedeuten die Protestaktionen der Bürger, welchen Einfluss auf Planungen haben Stiftungen und ist das auch gut so?
Neben anderen Sätzen ist mir einer besonders aufgefallen: "Die Bürger ernst nehmen heißt, sie regelmäßig teilhaben zu lassen." Das bringt die bisherige Planungsweise und die notwendige Änderung auf den Punkt.
Die Redaktion des Schweizer Magazins TEC21 beschäftigt sich mit der "Sehnsucht Landschaft" und wo sie ihren Platz im städtischen Planen und Fügen noch haben kann. Was passiert mit der Landschaft, wenn sie zersiedelt wird, wann erfüllt Landschaft noch ihren Sinn als identitätsstiftend? Und wie muss mit den Landschaften umgegangen werden, um sie auch für zukünftige Generationen zu erhalten und nicht im Planungs- und Freizeitverbrauch zu sehr zu verändern und zu zerstören.
Die Stadtbauwelt geht einen Schritt weiter: Virtuelle Stadt. Egal ob im Internet, am herkömmlichen PC, mit Smartphone oder Handy, Notebook oder Netbook, überall ist öffentlicher Raum sichtbar, überall bereiten die neuen Medien interaktiv Städte auf. Keiner kann sich heute mehr der medialen Welt verschließen. Doch wo ist eine Nutzung der neuen Medien für Architekten und Planer möglich? Die Stadtbauwelt erörtert dazu die zwei virtuellen Spielewelten Second Life und SimCity, berichtet über Urban Games – Spiele zwischen Virtualität und Realität –, stellt Augmented City vor, mit der Stadtplanung realistischer werden soll. Wer aus dieser Übersicht nun nicht schlau geworden ist, weil ihm zu wenige Worte bekannt vorkamen, der sei beruhigt. Die Begriffe der neuen Medien werden alle im aktuellen Heft erklärt.
Die db widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe einer ganz und gar nicht mehr virtuellen Realität, der Architektur für ältere Menschen. Es werden wie immer einige Projekte vorgestellt, in denen die Gestaltung von Wohnraum für alte oder an Demenz erkrankte Menschen gelungen ist. Doch wird auch in einem zusammenfassenden Artikel darauf eingegangen, was sich alles ändern müsste, vor allem in den Vorstellungen der Architekten, bis diese Bauaufgaben zufriedenstellend gelöst werden können. Da gilt es Abschied zu nehmen von vollverglasten Türen, von geringen Kontrasten, von vornehm kleinen Schriften, von großen Hallen. Es gilt vor allem, sich mit der eigenen Zukunft auseinanderzusetzen. pb

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