Köln, Staßfurt, Singapur

Christian Holl
17. Oktober 2012
Siegreicher Entwurf im 2008 ausgetragenen Wettbewerb Archäologische Zone und Jüdisches Museum von Wandel Hoefer Lorch + Hirsch. (Bild: Architekten) 

Wir mussten weit hinten in unserem Archiv suchen, um den Beitrag von Edgar Haupt zu finden, in dem er über den Kölner Wettbewerb Archäologische Zone und Jüdisches Museum berichtet hatte. Und dabei darauf verwiesen hatte, dass der Wettbewerb Streitpunkte offengelegt habe. Zwischenzeitlich war man verführt zu glauben, dass das Projekt dem mit diesen Streitpunkten verbundenen Hickhack zum Opfer gefallen ist. Tatsächlich hat Köln inzwischen einen anderen Oberbürgermeister und auch das Jahr 2010, das auf der Internetseite noch als Baujahr angegeben wird, ist schon eine ganze Weile verstrichen. Aber nun sieht es doch so aus, als könnte das Projekt Wirklichkeit werden. Träger des Museums könnte der Landschaftsverband Rheinland werden, die Stadt Köln müsste, unterstützt vom Land, die Baukosten tragen. In einer Pressemeldung der Stadt Kölnwird Oberbürgermeister Roters zitiert: "Mit dem Landschaftsverband tritt hier ein Partner in das Projekt ein, der die Gewähr dafür bietet, dass sich dieses Projekt künftig in der ersten Reihe der internationalen archäologischen Museumslandschaft wiederfindet – und das auf Dauer." Bis diese Ansprüche eingelöst werden braucht es noch ein wenig Geduld, muss man doch erst einmal bauen.

Erhielt den Deutschen Städtebaupreis 2012: die nach Plänen von Häfner Jimenez gestaltete Neue Mitte Staßfurt. (Bild: Architekten) 

Sogar noch etwas früher als der Kölner Wettbewerb kommentiert wurde, im März 2008, hatten wir die Neue Mitte Staßfurt als "Bau der Woche" publiziert. Nun hat das Projekt den Deutschen Städtebaupreis erhalten. 2003 war es im Rahmen der IBA Stadtumbau initiiert worden. Infolge des Bergbaus hatten Bodensenkungen zum Verlust von 800 Häusern in der Stadtmitte geführt. Nach Plänen der Landschaftsarchitekten Häfner Jimenez wurde dieses Areal neu gestaltet. In der Würdigung wird hervorgehoben, "dass eine auch noch heute von der Abwanderung betroffene Stadt den Mut aufbringt, eine Leere als ihre neue Mitte zu zelebrieren und es wagt, trotz ökonomischer und sozialer Schwierigkeiten, hochwertig gestaltete Freiräume für ihre Bevölkerung zu erstellen."
Einen Sonderpreis erhält der Masterplan Emscher-Zukunft, unter den Auszeichnungen ist auch die von ASTOC geplante Siedlung am Buchheimer Weg in Köln zu finden.

Als Bau des Jahres wurde in Singapur auf dem World Architecture Festival die Gardens by the Bay von Wilkonson Eyre Architects ausgezeichnet – Festival Director Paul Finch hob hervor, dass damit nicht nur der Architekt, sondern das gesamte Team mit den Landschaftsarchitekten Grant Associates und den Tragwerksplanern Atelier One and Atelier Ten ausgezeichnet wurde. In einem Film kann man sich von Adam Grant durch die Anlagen führen lassen.

Bau des Jahres: Gardens by the Bay in Singapur. (Bild: Robert Such, courtesy of Grant Associates) 

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