Fred Angerer 1925 – 2010

Christian Holl
12. Januar 2011
Fred Angerer (Foto: Demmel und Hadler, München) 

Er war einer der Architekten, deren Geschichte mit der jungen Bundesrepublik verbunden ist und die die Architektur des neuen Staates geprägt haben: nicht nur durch seine Bauten, auch durch Lehre und eine langjährige, intensive Arbeit in Preisgerichten von Wettbewerbsverfahren. Fred Angerer wird 1925 bei Landshut geboren, mit 17 Jahren nach einem Notabitur in den Krieg eingezogen und beginnt 1946, noch versehrt, mit viel Elan das Architekturstudium an der TH München. Das Studium schließt er bereits 1949 ab, er arbeitet im Büro von Adolf Abel, gründet in München 1956 ein eigenes Architekturbüro. 1957 erhält er den BDA-Preis, 1959 den Förderpreis für Architektur der Landeshauptstadt München, 1975 den Fritz-Schumacher-Preis, 1988 den Bayerischen Verdienstorden, 2001 die Leo-von-Klenze-Medaille. Er baut unter anderem 1958 das Rathaus Schweinfurt, dort 1963 die Fachhochschule, 1966 das DEBA-Haus in München, 1968 plant er das Physikdepartment der TU München in Garching und 1993 den Flugzeughangar am Flughafen München (mit Günter Büschl). Er baut wegweisende Schulbauten, so das Ludwigsgymnasium in München (1956, mit Adolf Schnierle); in Esslingen-Altbach (1985) entsteht ein Vorzeigeobjekt des deutschen Kraftwerksbaus.
 Als engagierter Lehrer prägt er Generationen von Studierenden. 1951 bis 56 ist er Assistent an der TH München, der heutigen TU, er habilitiert 1958, wird 1961, ebenfalls an der TH München zunächst außerordentlicher Professor für Städtebau, ab 1968 Ordinarius für Städtebau und Entwerfen, 1993 wird er emerietiert. Mit der gleichen Verve tritt er in Preisgerichten, später meist als deren Vorsitzender, für moderne Architektur und einen konstruktiven Dialog ein. 2006 ehrt ihn die TU München mit einer Ausstellung. Am 28. Dezember 2010 ist Fred Angerer im Alter von 86 Jahren gestorben. ch

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