12 Preisträger und 20 Auszeichnungen

Simone Hübener
1. Juni 2011
Bild: Arge Ettersburg 

Die Preise für gute Bauten der verschiedenen Länderkammern des BDA sind schon lange zu einer Institution geworden. Deshalb wundert es nicht, dass in diesem Jahr nun auch der BDA Thüringen einen solchen Preis vergeben hat. Unter dem Motto "eins zu eins" waren Hochbauprojekte gesucht worden, bei denen die Architekten besonders auf die Ausbildung der Details großen Wert gelegt hatten. Leider war bei vielen diese Liebe zum Detail nicht vorhanden, so Jurymitglied Andreas Denk. Deshalb orientierten sich die Juroren bei ihrer Auswahl schließlich an anderen Maßstäben, wie der architektonischen und städtischen Raumbildung, und vergaben drei Preise und sechs statt wie vorgesehen fünf Anerkennungen. Überzeugen konnte die Sanierung und Revitalisierung des Alten und Neuen Schlosses Ettersberg (im Bild oben), das Bus&Bahn-Terminal Gotha sowie der Erinnerungsort J.A. Topf und Söhne in Erfurt. Alle 35 eingereichten Arbeiten sind noch bis zum 15. Juni im Foyer des Theaters Erfurt, Theaterplatz 1 ausgestellt.

Um den Baustoff Holz dreht sich alles – wie der Name bereits vermuten lässt – beim Deutschen Holzbaupreis 2011, zu dem in diesem Jahr 229 Arbeiten eingeschickt worden waren. Ganz besonders freuen durften sich am gestrigen Dienstag die vier Preisträger und die sieben Ausgezeichneten, darunter das Bischöfliche Jugendamt Don Bosco in Mainz (zweites Bild von oben) und ein Haus am Scharmützelsee (im Bild darunter). Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Die Bauherren der ausgezeichneten Projekte haben alle ein Gespür für gute Architektur bewiesen. Damit das auch künftig so bleibt, sollten möglichst schon Kinder und Jugendliche auf eine ihnen verständliche Weise an die Themen Architektur und Baukultur herangeführt werden. Weltweit gibt es bereits zahlreiche Initiativen und es werden glücklicherweise immer mehr. Die besten davon wurden jüngst durch die UIA Architecture & Children Golden Cubes Awards ausgezeichnet. Die Gewinner, die ihre Preise im Rahmen des 24.UIA-Architektur-Kongresses in Tokio erhalten werden, kommen aus Slowenien, den USA, der Schweiz, Kolumbien, Frankreich und Deutschland. Hierzulande überzeugten die Mitglieder der "Netzwerkarbeit für Architekturvermittlung: Methoden – Materialien – Fortbildungen", die bereits seit 2007 aktiv sind, mit ihren Wanderausstellungen, Unterrichtsmodulen und Unterrichtsmaterialien, Fortbildungen und Kooperationen mit Architekten die Juroren in der Kategorie "Schule".

Die Lücke zwischen den Jüngsten unserer Gesellschaft und den eingetragenen Architekten in Sachen Auszeichnungen schließt unter anderem der Walter-Henn-Förderpreis, der gemeinsam vom polnischen Architektenverband SARP und dem Bund Deutscher Architekten BDA für die beste Abschlussarbeit an deutschen und polnischen Hochschulen vergeben wird. In diesem Jahr geht er an Lazarina Stoilkova für ihre Arbeit "Tarnname Friedland". Die Preisträgerin – so die Jurybegründung – hat mit einfühlsamem Verständnis ein Dokumentationszentrum und eine Gedenkstätte auf dem ehemaligen Werkgelände der Sprengstofffabrik Hirschhagen entworfen. Mit großem Respekt vor dem Leid der hier internierten Zwangsarbeiter wird ein Ort der Erinnerung und des Nachdenkens geschaffen, der sich durch eine klare und minimalistische Architektursprache auszeichnet (im Bild unten). Ihr und allen anderen Preisträgern herzlichen Glückwunsch. sh

Bild: Taufik Kenan 
Bild: Christian Gahl 
Bild: Netzwerkarbeit 
Bild: Lazarina Stoilkova 

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