Umweltbundesamt

Grünes Amt, buntes Band

26. Juni 2006

Umweltbundesamt
2005

Wörlitzer Platz 1
06413 Dessau

Auftraggeber
Bundesrepublik
Deutschland;
vertreten durch das
Bundesministerium für
Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen
vertreten durch die LBB
Sachsen-Anhalt,
letztlich vertreten durch
Landesbetrieb Bau
Niederlassung Ost,
Dessau

Architektur
Sauerbruch Hutton
Berlin

Projektleiter
Andrew Kiel
René Lotz

Ausschreibung und
Bauleitung

Harms & Partner
Hannover

Energiekonzept
Zibell Willner & Partner
Köln / Berlin

Tragwerksplanung
Krebs und Kiefer
Berlin

Baukosten
68 Mio. Euro

Fotografie
Sauerbruch Hutton

Das Atrium, das in der Schlangenschleife entsteht, ist von keinem Standpunkt aus ganz zu überblicken; über Brücken und Treppen sind direkte Zugänge zu den Büros der oberen Etagen möglich.

1996 wurde beschlossen, das Bundesumweltamt – eine Beratungs- und Forschungsbehörde mit rund 1300 Mitarbeitern – in großen Teilen nach Dessau zu verlagern, 1998 gewannen Sauerbruch und Hutton den zweistufigen Wettbewerb. Auf dem Grundstück standen früher eine Gasgerätefabrik und der Wörlitzer Bahnhof; als 1991 diese Betriebe stillgelegt wurden, waren der Boden verseucht, das Bahnhofsgebäude eine Ruine.  Sauerbruch und Hutton formten aus einem sehr langen Büroband eine farbenfroh gemusterte Schlange, die einen glasgedeckten Innenhof umgibt. Es blieb ein öffentlicher Freiraum auf dem Grundstück übrig, mit dem das "Gartenreich Dessau-Wörlitz" (Welterbe der Unesco) nun bis in die Stadtmitte reicht.

Links: Die Bibliothek wurde im Zwischenstück zwischen Neubau und ehemaligem Wörlitzer Bahnhof untergebracht.

Rechts: Von der Stadtmitte aus erschließt sich das Amt über den Wörlitzer Bahnhof, die anschließende, ziegelbekleidete Bibliothek und den viergeschossigen Neubau mit Holz- und Glasfassade.

Die viergeschossige Fassade des langen Bürotraktes ist eine reine Holzkonstruktion mit einer Bekleidung aus Holz und farbigem Glas – vierundzwanzig Farben aus neun Farbfamilien definieren die stadträumlich reagierenden Fassadenabschnitte. Auch zum – übrigens öffentlichen – Atrium hin setzt sich das Farbenspiel an den Fassaden fort. Cafeteria und Veranstaltungssäle sind als rundliche Betonzellen an den passenden Stellen in, neben oder außerhalb des Bürotraktes gerückt. Mit dem Energieverbrauch bleibt das UBA über fünfzig Prozent unterhalb der deutschen Energieeinspar-Verordnung, dabei werden zwanzig Prozent des Verbrauchs aus erneuerbaren Energien verwendet. Eine Erdwärmetauschanlage, Solarkollektoren für die Kälteerzeugung und Photovoltaik liefern die erneuerbare Energie; außerdem ist das Gebäude mit hohem Wärmeschutz ausgerüstet, eine effiziente Wärmerückgewinnung kommt hinzu. Der Luftaustausch erfolgt noch mit Ventilatoren und nicht konvektiv. Es ist in Dessau eine souveräne Kombination von Alt und Neu, von ökologischem Anspruch, Klima-High-tech – und ein bisschen Pop gelungen. Doch das Umweltbundesamt ist nicht etwa als Potpourri inszeniert, sondern als eine schlüssige Einheit, offen für jedermann, bar jeder monumentalen Erhabenheit.
Ursula Baus

Die Gebäudeschlange schließt  mit einem ziegelbekleideten Bibliotheksraum an die renovierte Bahnhofsruine an.

Umweltbundesamt
2005

Wörlitzer Platz 1
06413 Dessau

Auftraggeber
Bundesrepublik
Deutschland;
vertreten durch das
Bundesministerium für
Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen
vertreten durch die LBB
Sachsen-Anhalt,
letztlich vertreten durch
Landesbetrieb Bau
Niederlassung Ost,
Dessau

Architektur
Sauerbruch Hutton
Berlin

Projektleiter
Andrew Kiel
René Lotz

Ausschreibung und
Bauleitung

Harms & Partner
Hannover

Energiekonzept
Zibell Willner & Partner
Köln / Berlin

Tragwerksplanung
Krebs und Kiefer
Berlin

Baukosten
68 Mio. Euro

Fotografie
Sauerbruch Hutton

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