Unschärfe und Reduktion

Katinka Corts
21. Mai 2014
Plakat anlässlich der Eröffnung der Meisterhäuser (Bild: Bauhaus Dessau)

Seit dem Wochenende sind die rekonstruierten Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy wieder eröffnet. Das Berliner Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez war mit der neuartigen «städtebaulichen Reparatur», dem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Häuser, beauftragt worden.

Obwohl der Wiederaufbau der zerstörten Häuser bereits lange im Gespräch war, war nicht klar, wie dieser geschehen sollte. Wie sollte man angemessen mit der Geschichte der Häuser umgehen? Wie könnte eine Rekonstruktion gelingen? Im April 2010 schließlich entschied eine international besetzte Jury, in der auch David Chipperfield war, für den Beitrag des Berliner Büros.

Als die Büropartner im Juni 2010 ihren Entwurf vorstellten, klang das so: «Erinnerungen leben von Unschärfen, Ungenauigkeiten. Wir müssen mit diesen Unschärfen und Ungenauigkeiten arbeiten, um den richtigen Tonfall für diese Aufgabe zu finden». Vier Jahre später kann nun selbst geschaut werden, inwiefern die Argumente der Kritiker und Befürworter angebracht sind.

In den neuen Meisterhäusern werden die Dauerausstellungen «Die Meisterhäuser als Atelier» und «Von der Künstlerkolonie zum Weltkulturerbe» gezeigt. Pünktlich zur Eröffnung der Bauten hat die Stiftung Bauhaus Dessau ein Informationsheft herausgebracht, in dem die Architektur und das «Prinzip der Unschärfe» von Bruno Fioretti Marquez erläutert, die künstlerische Arbeit von Olaf Nicolai vorgestellt und die Vergangenheit der Siedlung beleuchtet wird. Eine Chronik der «städtebaulichen Reparatur» rundet das Büchlein ab.

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