Bionische Ambitionen

Katinka Corts
2. Juli 2014
(Bild: Roland Halbe)

Im Projekt untersuchten die Forscher,  inwieweit robotische Fertigungsverfahren, die auf biologischen Konstruktionsprinzipien natürlicher Faserstrukturen basieren, für Faserverbundwerkstoffe in der Architektur eingesetzt werden können. Ziel war die Entwicklung eines Wickelverfahrens für modulare, doppelschalige und damit statisch sehr leistungsfähige Faserverbundstrukturen. Der erforderliche Formenbau sollte auf ein Minimum reduziert werden und gleichzeitig eine geometrische Variation der Module möglich bleiben.

Der Forschungspavillon überspannt eine Fläche vom 50m² mit einem Gesamtgewicht von 593 kg. Die Gesamtform des Pavillons reagiert zum einen auf die örtlichen Gegebenheiten auf dem öffentlichen Platz in direkter Nähe zum Stadtpark. Zum anderen demonstriert sie die morphologische Anpassungsfähigkeit des Systems, das weit über eine einfache Schalenform hinausgeht.
 
Das Projekt wurde von Wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden in einem interdisziplinären Team aus Architekten und Ingenieuren der Universität Stuttgart sowie Biologen und Paläontologen der Universität Tübingen in den vergangenen 1.5 Jahren entwickelt. Der Versuchsbau gliedert sich in eine Reihe erfolgreicher Versuchsbauten an der Universität Stuttgart ein, die die Möglichkeiten neuer Entwurfs, Simulations- und Herstellungstechniken in der Architektur aufzeigen. Und da die Institute in den vergangenen Jahren immer wieder mit neuartigen Konstruktionen überrascht haben, darf man sicher auch auf das kommende Projekt gespannt sein.

Der neue Forschungspavillon der Institute ICD und ITKE in Stuttgart (Bild: ICD/ITKE)

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