Neubau Rettungswache Dresden-Johannstadt
Moderne trifft Platte
18. maart 2015
pussert kosch architekten haben kürzlich die Rettungswache Dresden-Johannstadt fertiggestellt. Achim Kosch wählt drei Zeichnungen und sechs Fotos und beantwortet unsere fünf Fragen.
Die neue Rettungswache ist ein besonderer Solitär im umgebenden Plattenbauquartier
Katinka Corts: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Achim Kosch: Die Herausforderung bestand darin, mit einem relativ kleinen Budget und geringer Baumasse gegen die riesigen Plattenbaukomplexe zu bestehen und dem Straßenraum an der Gerokstraße eine maximale Fassung zu geben.
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Bei der Auswahl der Gestaltungselemente und Materialien sind Anleihen an der Funktionsarchitektur der 1920er- und 1930er-Jahre unverkennbar. Beispiele hierfür sind die Ziegelarchitekturen der Minol-Tankstellen in Dresden oder der Hutfabrik in Luckenwalde von Erich Mendelsohn.
Behaupten in der Nachbarschaft: Blick von der Gerokstraße
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Die Johannstadt in Dresden war bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch Blockrandbebauung geprägt. In den 1970er-Jahren wurde das Gebiet mit Plattenbauten wiederaufgebaut. Die städtebauliche Lücke die das ehemalige Betonplattenwerk Dresden hinterlassen hat, wird mit der dreigeschossigen Rettungswache parallel zur Gerokstraße zumindest teilweise geschlossen.
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?
Die Gebäudekubatur und die Fassade wurden nahezu unverändert zum Entwurf realisiert. Im Gebäudeinneren gab es einige Anpassungen hinsichtlich des Brandschutzes und aufgrund von Nutzerwünschen. Notwendigen finanziellen Einsparungen fiel die geplante Ziegelattika zum Opfer. Diese wurde in Zinkblech ausgeführt.
Wache vs. Platte
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die kräftige, dunkelfarbige Ziegelklinkerfassade gibt den teilweise großflächig geschlossenen Fassadeteilen durch Licht- und Schattenwirkung einen lebendigen Ausdruck. Als Kontrast dazu betonen die hellen Sichtbetoneinfassungen die Gebäudeöffnungen.
Fahrzeughalle
Lageplan
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
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Archiv «Bau der Woche»
Neubau Rettungswache Dresden-Johannstadt
2015
Gerokstraße
01307 Dresden
Auftragsart
Ideenwettstreit im Sinne einer Mehrfachbeauftragung
Bauherrschaft
Stadt Dresden vertreten durch das Hochbauamt
Architektur
pussert kosch architekten, Dresden
Projektleiter: Andreas Radner
Projektarchitekt und Bauleitung: Matthias Dalitz
Fachplaner
Landschaftsarchitekt: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
Hersteller
Ziegelklinker: Fa. Hagemeister
Sichtbetonfertigteile: Fa. Informbeton
Aluminiumfenster: Fa. Heroal
Bodenkeramik: Fa. Argelith
Gebäudevolumen
6.850 m³
Bruttogeschossfläche
1.600 m²
Kubikmeterpreis
Kostengruppe 300-400 = 322 €/m³
Gesamtkosten
Kostengruppe 200-700 = 3.745.000 €
Gebäudekosten
Kostengruppe 300-400 = 2.206.000 €
Fotos
Michael Moser Images, Leipzig