Wackelt das Elbtower-Projekt?

Manuel Pestalozzi
4. Februar 2019
Vor dem Hochhausprojekt erheben sich neue Hürden. Bild: David Chipperfield Architects

Vor ziemlich genau einem Jahr berichteten wir von der Präsentation des Elbtowers durch Architekt Christoph Felger (Partner und Design Director von David Chipperfield Architects Berlin) und Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz. 233 Meter soll er bei den Elbbrücken in die Höhe wachsen und neben Hotel und Gastronomie hauptsächlich 70'000 bis 80'000 m2 Bürofläche fassen. Ob es wirklich dazu kommt, ist plötzlich nicht mehr so sicher.

Wie www.ndr.de mitteilt, haben in der Hamburger Bürgerschaft die Fraktionen von SPD und Grünen überraschend neue Zusagen vom Bauherren verlangt, dem Karstadt-Eigner René Benko. Sie trauen gemäß dem Norddeutschen Rundfunk dem Vertrag nicht, den der damalige Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, mit Benko verhandelt hatte. Die Rede ist von neuen Bedingungen, welche die Abgeordneten für den Bau stellen. So müsse der Investor, Karstadt-Eigner René Benko, vor Baubeginn bereits 30 Prozent der Büros fremd vermietet haben. Das gelte als unüblich. Außerdem dürfe die Stadt selbst nicht im Elbtower mieten. Deshalb gewinnt der NDR-Kommentator den Eindruck, dass durch die schwer zu erfüllenden Forderungen die Turmpläne zum Einsturz gebracht werden sollen.

Grund für diese gewünschten „Nachbesserungen“ soll der Wunsch seitens der Bürgerschaftsabgeordneten sein, dass sich Hamburg absichert. Falls der Investor aussteige, solle die Stadt den Elbtower nicht zu Ende bauen müssen. Olaf Scholz hatte allerdings bei Vertragsabschluss beteuert: Null Risiko für die Stadt! Der NDR-Kommentator spekuliert, hinter der ganzen Geschichte stehe eine Abrechnung zwischen Scholz und einem Parteigenossen, dem Abgeordneten Markus Schreiber und nimmt selbst beherzt Partei für das Projekt. Hamburg vertrage neben der Elbphilharmonie noch einen zweiten Höhepunkt der modernen Architektur, meint er.

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