Unreal-Estate House

Katinka Corts
15. Januar 2014
Das Unreal Estate House von Architekt und Aktivist Van Bo Le-Mentzel ist mobil (Bild: Benjamin Heck)

Kennen Sie noch die so genannten Hartz-IV-Möbel, die der Architekt Van Bo Le-Mentzel 2010 entwickelte? Es war ein Projekt eines Bastlers, der die Welt besser machen wollte, indem er schöne Möbel für wenig Geld entwickelt. Die Anleitungen waren kostenfrei von seiner Website runterzuladen, die Materialien für die Möbel einfach erhältlich und das alles dennoch ganz anders als die vorgefertigten Lebenswelten des schwedischen Einrichtungshauses Ikea. Aus der Möbelsammlung wurde ein Buch – dem Zeitgeist entsprechend mit der Crowd im Internet entwickelt.

Vier Jahre später ist Van Bo am Feinschliff eines Folgeprojektes: Nun geht es nicht mehr um die Möbel, sondern um das Wohnen auf kleinem Raum. Kleinstem Raum, muss man besser sagen, denn Van Bo denkt ein Leben auf lediglich vier Quadratmetern. Das Miniaturhaus steht dabei nicht nur für günstiges, sondern auch ortsungebundenes Wohnen, denn es wird auf einem Autoanhänger konstruiert. Für den Bau des wetter- und winterfesten «Unreal-Estate House», wie Van Bo und seine Mitstreiterinnen und Freunde es nennen, sollen Materialien im Gesamtwert von weniger als 1500 Euro Materialkosten ausreichen. Wie das Deutschland Radio Kultur in einem Interview erfuhr, lebt bereits ein Wohnungsloser seit Dezember auf dem Anhänger; und das wohl gar nicht so schlecht, mit kleiner Küche, Bett und Ofen.
Auf Van Bo Le-Mentzels Facebook-Seite finden sich weitere Informationen zu den vielen kleinen und grösseren Projekten, an denen er und eine grosse Menge Gleichgesinnter (mehr als 15’000 Followers) arbeiten. Für Selberbauer und Weltverbesserer, die sich vorstellen können, auch mit weniger auszukommen.

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