Ukrainisches Kulturerbe digital bewahren

Manuel Pestalozzi
25. September 2023
Die Originale der gezeigten digitalen Zwillinge sind gefährdet, teils auch schon beschädigt. (Grafik: Skeiron / Baukunstarchiv NRW)

Zehn der grafisch aufwendigen und virtuell betretbaren Modelle werden gezeigt und den Besuchern digital zugänglich gemacht. Dazu zählen etwa die neugotische St.-Nikolaus-Kathedrale in Kiew, die monumentale Mariä-Verkündigungs-Kathedrale in der schwer beschossenen Stadt Charkiw und das teilzerstörte Flughafengebäude von Donezk. Ziel der Schau sei es, das bislang noch wenig beachtete baukulturelle Erbe der Ukraine bekannter zu machen, teilte das Baukunstarchiv NRW vorab mit.

Die digitale Erinnerungsarbeit erhält durch die Arbeit von Skeiron neues Gewicht. Ein 3D-Modell kann einen hohen Detaillierungsgrad aufweisen. Scantechnik erlaubt eine schnelle Erfassung des Bestands. Dadurch sollte eine spätere Reparatur oder Rekonstruktion wesentlich einfacher möglich sein. Der digitale Zwilling hält die Architektur gewissermaßen »in der Schwebe« – auch wenn sie in der realen Welt verschwindet, besteht sie im digitalen Raum fort. Seit das Projekt im März 2022 begann, hat die Gruppe nach eigenen Angaben digitale Modelle von mehr als 100 Monumenten erfasst, darunter viele Kirchen. Die Ausstellung im Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund, ist noch bis am 15.10.2023 zu sehen.

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