Stuttgarts Haus für Film und Medien

Manuel Pestalozzi
27. Mai 2024
Der Neubau wird sich an einem zentralen Platz gegenüber der der Leonhardskirche erheben. Bisher stand hier ein Parkhaus. (Visualisierung: © Delugan Meissl Associated Architects, Wien)

Das HFM soll den Medienstandort stärken und das Potenzial der Kulturmetropole Stuttgart schärfen, steht in der Medienmitteilung, mit der die Stadt den einstimmigen Beschluss des Gemeinderats vom 16. Mai für seinen Bau bekannt gibt. Ein Verein mit Namen »Haus für Film und Medien e. V.« erarbeitete ein Nutzungskonzept: Besucher*innen sollen Filme und digitale Medien »in einer einzigartigen Kombination« erleben. Zum Raumprogramm zählen Workshop‐Räume, Studios, welche alle Realisierungsschritte von der Erprobung bis zur Produktion etwa von Podcasts ermöglichen, ein »MakerSpace« für die Erstellung und Bearbeitung digitaler Formate oder den Bau von Kulissen und Requisiten. Hinzu kommen Augmented und Virtual Reality‐Studios. Auch 3D‐Modelling und ‐Druck sowie die Game‐Entwicklung sollen hier aufblühen. Seitens des passiven Publikums darf man sich nicht bloß auf zwei Kinosäle mit einem kuratierten Filmprogramm freuen, sondern auch auf eine Dauerausstellung sowie auf jährlich bis zu vier Wechselausstellungen. Filmpremieren, Festivals, Kongresse und Konferenzen sollen Stuttgart zum Magnet für Cinephile machen.

Die spektakuläre Tragkonstruktion soll an der IBA′27 als Raumskulptur zu bewundern sein. (Visualisierung: © Delugan Meissl Associated Architects, Wien)

Der Standort befindet sich im östlichen Teil des Stadtzentrums, am Rand des als Flaniergegend beliebten Bohnenviertels. Auf der Parzelle am Leonhardsplatz, gegenüber der Leonhardskirche, steht noch das Breuninger Parkhaus. Es weicht aktuell einem Mobility Hub. Der Entwurf für den Neubau des HFM wurde bereits Anfang 2022 mit einem europaweiten hochbaulichen Realisierungswettbewerb gefunden. Er stammt von der Wiener Architektengemeinschaft Delugan Meissl Associated Architects und den Freien Architekten Wenzel+Wenzel aus Karlsruhe. Sein herausragendes Merkmal sind weit auskragende Geschossplatten, welche auf Platzniveau eine repräsentative Zugangssituation mit breiter Freitreppe schaffen. Sie werden von einem umlaufenden Dach-Fachwerk aus Stahl abgehängt. Die spektakuläre Konstruktion des HFM soll sich bei der Internationalen Bauaustellung im Jahr 2027 als sichtbares Hängehaus in einer Rohbau‐ und Stahlkonstruktion präsentieren.

Ein- und Aussichten sind ein vorherrschendes Thema bei der Architektur dieses öffentlichen Gebäudes. (Visualisierung: © Delugan Meissl Associated Architects, Wien)

Verwandte Artikel

Vorgestelltes Projekt

BRUMANN

ATLANTIC Hotel Heidelberg

Andere Artikel in dieser Kategorie