Spätmoderne Architektur erforschen

Katinka Corts
5. Februar 2014
Wie kommt die Selektion zustande? Das Kongresszentrum in Augsburg ist auf der Denkmalliste, der zeitgleiche Hotelturm nicht. (Bild: Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar)

Zum ersten Februar 2014 startete nun an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar ein neues Forschungsprojekt unter dem Titel «Welche Denkmale welcher Modernde?»

So arbeiten neben der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte (Prof. Hans-Rudolf Meier) an diesem Projekt auch die Professur für sozialwissenschaftliche Stadtforschung der Fakultät Architektur und Urbanistik (Prof. Dr. Frank Eckardt) sowie das Archiv der Moderne (Dr. Christiane Wolf) der Bauhaus-Universität Weimar. Zudem ist das Weimarer Forschungsvorhaben Teil des Verbundprojektes «Nationale und transkulturelle Aspekte im Umgang mit dem baulichen Erbe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts» in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund. Dort wird ein Team unter der Leitung von Prof. Wolfgang Sonne und Hon.-Prof. Dr. Ingrid Scheurmann unter dem Titel «Interdisziplinäre Bewertungsstrategien und partizipative Wege der Kommunikation und Aneignung des baulichen Erbes der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts» forschen. Im Rahmen der Ausschreibung «Die Sprache der Objekte» werden die beiden auf drei Jahre geplanten Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt – 750’000 Euro gehen dafür an Dortmund, 760’000 Euro an Weimar.

Können Großwohnsiedlungen (hier ein Beispiel aus Straßburg) Denkmale werden? (Bild: Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar)

Nebst der BU Weimar und der TU Dortmund wird ein ganzes Netz an Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland das Forschungsvorhaben begleiten und unterstützen; darunter befinden sich die ETH Zürich, das Bundesdenkmalamt Wien, das ZKM Karlsruhe, die Universitäten Wroclaw und Neapel und der Bund Heimat und Umwelt. Prof. Hans-Rudolf Meier, selbst gebürtiger Zürcher, schätzt diesen internationalen Austausch: Das Forschungsprojekt sei nicht auf den Osten begrenzt, sondern werde auch im Westen bearbeitet. Die Bandbreite der Resultate werde laut Meier einen guten und umfassenden Vergleich zwischen Ost und West ermöglichen.

Andere Artikel in dieser Kategorie