Erweiterung und Umbau Uni-Bibliothek, Potsdam

Universitätsbibliothek

4. Juni 2007

Erweiterung und Umbau
Universitätsbibliothek Potsdam
Bereichsbibliothek am Neuen Palais

2006
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

Auftraggeber
Land Brandenburg
vertreten durch BLB Potsdam

Entwurf  Planung
künstlerische Oberleitung

Projektpartnerschaft
Katharina Feldhusen
Ralf Fleckenstein
Sabine Waldmann
Berlin

Ausschreibung
Bauleitung

gwp
Potsdam

Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure
Berlin

Technische Gebäudeausrüstung
Brendel Ingenieure
Berlin

Brandschutzkonzept
Ingenieurbüro Preiß
Berlin

Außenanlagenplanung
lompe umweltplan
Berlin

Bruttogeschossfläche
2090 m2

Baukosten
3,7 Mio EUR

Fotografie
Andreas Meichsner

Der aufgeständerte Neubau hält nach allen Seiten Distanz zum Bestand. Der Hofraum bleibt erfahrbar.

Umbau und Erweiterung: Das sieht nur aus der Ferne nach einer Standardaufgabe aus. Hier ein Beispiel dafür, dass entwerferisches Geschick, Sensibilität gegenüber dem Bestand und ein Gespür für das richtige Detail zusammenkommen müssen, um der Aufgabe gewachsen zu sein. Der klassizistische Seitenflügel des Neuen Palais in Potsdam, immerhin Teil des Weltkulturerbes, bildet mit U-förmigen Anbauten einen kleinen Hof. Die niedrigeren Gebäudeteile beherbergten zunächst Stallungen und Unterstellräume für Kutschen, wurden 1933 aufgestockt und zur Militärschule ausgebaut. Zuletzt befanden sich hier Laborräume der Universität Potsdam. Dominiert wird der Hof vom im Norden liegenden Gebäudeflügel, dem Commun. In diesem Hof nun sollten die Bestände der Philosophischen Fakultät zugänglich werden, mit Arbeits- und Rechercheplätzen sowie Buchregalen für etwa 120.000 Bände.

Die Projektgemeinschaft der Architekten Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein und Sabine Waldmann ständerten einen ringförmigen Baukörper auf, banden ihn im Erdgeschoss über ein verglastes Entree auf der Südseite an die Bestandsgebäude an. Der aufgeständerte Baukörper hält nach allen Seiten Distanz zum Altbau, so dass der Hofraum erhalten bleibt.

Aus Durchblicken und Spiegelungen ergibt sich ein komplexes Spiel zwischen Neuem und Bestand.

In der Hofquerrichtung wird der Neubau verglast, sind konstruktive Elemente so weit wie möglich zurückgenommen. Blicke durch die Räume hindurch erhalten die Präsenz des Bestands auch in den Innenräumen. Von außen wirken die Glasflächen dabei teilweise wie Spiegel, aus Durchblicken und Reflektionen entsteht eine komplexes Raumgefüge auf der Basis eines einfachen Konzepts. Schmalseiten, Unterseite und Dach des Neubaus sind mit einem Marmormosaik bekleidet. Dessen rosafarbener Ton korrespondiert mit den Farben des Bestands.

Um die für die Bibliotheksnutzung notwendigen, großzügigen Flächen zur Verfügung zu haben, wurden im Altbau Zwischenwände und Laboreinrichtungen entfernt, das alte Tragwerk wieder sichtbar gemacht. Auch hier nimmt das Farbkonzept die Farben des Bestands auf. Es überwiegt das Weiß, vereinzelt mit einem tiefen und kräftigen Rosaton auf den Möbeln akzentuiert.

So einfach die nun realisierte Lösung anmutet, gibt doch die Planungs- und Bauzeit von sechs Jahren einen Hinweis darauf, dass viel geleistet werden musste, damit sich Neu und Alt so selbstverständlich miteinander verbinden.
Christian Holl

Lesesaal im Obergeschoss des umgebauten Marstalls.
Grundriss EG
Grundriss OG
Längsschnitt
Querschnitt

Erweiterung und Umbau
Universitätsbibliothek Potsdam
Bereichsbibliothek am Neuen Palais

2006
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

Auftraggeber
Land Brandenburg
vertreten durch BLB Potsdam

Entwurf  Planung
künstlerische Oberleitung

Projektpartnerschaft
Katharina Feldhusen
Ralf Fleckenstein
Sabine Waldmann
Berlin

Ausschreibung
Bauleitung

gwp
Potsdam

Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure
Berlin

Technische Gebäudeausrüstung
Brendel Ingenieure
Berlin

Brandschutzkonzept
Ingenieurbüro Preiß
Berlin

Außenanlagenplanung
lompe umweltplan
Berlin

Bruttogeschossfläche
2090 m2

Baukosten
3,7 Mio EUR

Fotografie
Andreas Meichsner

Andere Artikel in dieser Kategorie