Universitätsklinik Frankfurt am Main
Schritt um Schritt
14. November 2006
Blick vom gegenüberliegenden Mainufer auf den Komplex der Uni-Klinik. Links ist der neue Forschungs- und Laborbau, rechts das neue Dach des Haupteingangs zu sehen.
Es ist ein große Aufgabe, und nebenbei das umfangreichste Bauprojekt in der Geschichte der Johann Wolfgang von Goethe-Universität. Innerhalb von acht Jahren soll der Komplex aus verschiedenen Gebäuden der Frankfurter Uni-Kliniken grundlegend saniert, neu geordnet und durch Erweiterungsbauten ergänzt werden, die Umgestaltung soll mit neuen Außenanlagen und einer übersichtlichen Gliederung helfen, den Patienten den Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich zu machen. Das Ende der Umbauarbeiten ist für das Jahr 2010 geplant. Doch die ersten Neubauten sind bereits fertiggestellt: der Erweiterungsbau im Osten, das neue Hörsaalgebäude, der Forschungs- und Laborbau. Die Struktur des Gesamtkomplexes, wie er sich zum Main präsentieren wird, ist bereits zu erkennen. Großzügig wird es sich mit dem Haupteingang zum Fluss öffnen.
Blick in einen der Innenhöfe des Erweiterungsbaus im Osten mit einem neuen Hubschrauberlandeplatz.
Ein Glasdach auf einer Stahlkonstruktion im Raster von 15 mal 15 Meter verbindet die Bauteile und markiert deutlich sichtbar den Eingang, an seinem Ende liegt die zweiseitig verglaste Eingangshalle, Schnittstelle zwischen Universitäts- und Krankenhausbetrieb mit Anmeldung und einer Servicezone. Hier beginnt die “Magistrale”, an der sich die Untersuchungseinheiten wie kleine Kliniken pavillonartig aneinanderreihen werden.
Als verglaster Riegel vor dem Haupttrakt der Uni steht das neue Hörsaalgebäude, ein neuer Forschungs- und Labortrakt liegt westlich davon und ist ebenfalls bereits fertiggestellt.
Der viergeschossige Erweiterungsbau des ersten Bauabschnitts Ost dient dem Klinikbetrieb, der ja nicht unterbrochen werden kann. Er wurde jüngst fertiggestellt und bietet fast 14000 Quadratmeter Nutzfläche. Nach außen präsentiert er sich als kompaktes Volumen mit einer durch Bänder gegliederten Fassade. Die massiven Brüstungsfelder und massiven Außenwandscheiben erhielten eine vorgehängte, hinterlüftete Metallverkleidung aus Aluminiumtafeln.
Die Fensterbänder setzen sich aus teilweise zurückgesetzten Alu-Glaselementen mit Alu-Öffnungsflügeln sowie einem motorisch betriebenen Sonnenschutzelement aus vertikalen, drehbaren Alulamellen zusammen. Im Innern ist der kompakte Baukörper durch drei Höfe mit großzügigen Gärten strukturiert.
In einem späteren Schritt wird die die Gestalt der Klinik vor allem in der Fernsicht prägenden Hochhausscheibe saniert werden und eine neue Fassade erhalten. Die Sockelgeschosse werden in zwei Abschnitten vollständig entkernt und neu aufgebaut. Die bereits fertiggestellten Bauten erlauben es, dem Ende der Arbeiten mit großer Erwartung entgegenzusehen.
Christian Holl
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss des Erweiterungsbaus
Grundriss 2. Obergeschoss des Erweiterungsbaus
Universitätsklinik Frankfurt am Main
Erweiterung und Sanierung
2006
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
Auftraggeber
Land Hessen,
vertreten durch das
Hessische Baumanagement
Architektur
Nickl und Partner
München
Projektsteuerung
IPM Ingenieurgesellschaft
Braunschweig
Statik
Ing. Büro Haringer
München
HLS / ELT
Planungsbüro Dipl. Ing. H. Süss
Nürnberg
PRO-Elektroplan GmbH
Ottobrunn
Bauphysik
IFB Wolfgang Sorge
Dresden
Freianlagen
Peter Kluska
München
Verkehrsplanung
Dr. Ing. Ressel + Partner GbR
München
Laborplanung
Dr. Heinekamp
Berlin
Medizinplanung
TEAMPLAN GmbH
Tübingen
Baukosten
245.000.000 €
Bruttogeschossfläche
88800 qm
Fotografie
Stefan Müller-Naumann
München