Raum ist in der kleinsten Hütte

Motivation und Ideen für die Fülle kleiner, leicht transportabler und unbürokratisch nutzbarer Räume sind so unterschiedlich wie die Modelle, die in den letzten Jahren von einer jüngeren Architektengeneration in brauchbare Realität umgesetzt wurden: unkonventionelle Raumzellen, die sich auf Häusern niederlassen, andocken, aufgehängt oder -gestellt werden: Sie sind streng von Wohnmobilen und -wagen zu unterscheiden, die eine Domäne des Autodesigns bleiben. Nun haben Lydia Haack und John Höpfner zusammen mit Richard Horden ein "micro-compact home" entwickelt, das als Projekt an der Hochschule begann und im Sommer 2005 in technisch extrem akkurater Weise dank eines Sponsors mehrfach gebaut wurde.

In München wurde nun auf einem Campusareal eine kleine Siedlung aus micro compact homes gebaut: An einer etwas aufgeständerten Passage sitzen die Würfel leicht versetzt und bieten bei aller Individualität auch eine Art kollektiven Zusammenhalt.
Die Wohnzellen sind serienreif entwickelt und bestehen aus einer Sandwich-Holzkonstruktion mit Aluminium-Außenhaut und einer Innenbekleidung aus PU-Hartschaum und PVC, hergestellt werden sie in Österreich. Die Öffnungen sind Alufenster mit Doppelverglasung. Mit Transport und Installation kostet ein fertiger Würfel rund 50000 €, kann bei entsprechender Stückzahl im Preis aber für 30000 € zu haben sein.
Der planerische Aufwand und die perfektionierte Ausführung rechtfertigen sich vor allem darin, dass die Bewohner allen erdenklichen Wohnkomfort unabhängig von der Größe des Häuschens erleben können.
Ursula Baus