Produktionshalle FRABA, Slubice, Polen

Optimierte Box

29. Dezember 2006

Produktionshalle
FRABA sp. z o.o.

2006
Wojska Polskiego 68
69-100 Slubice (PL)

Auftraggeber
FRABA AG

Architektur
BeL Bernhardt und Leeser
Köln

Projektarchitektin
Eveline Jürgens

Tragwerksplanung
Marcin Karczmarczyk
Arup Poland

Projektmanagement
Pawel Sapek
Arup Poland

Elektroplanung
Piotr Konarzewski
Arup Poland

Bauleitung
Piotr Czapko
Arup Poland

Bauunternehmer
Interbud

Bruttogeschossfläche
2069 m²

Fotografie
Mark Räder
Berlin

Die wichtigsten Merkmale: Flexibel zu nutzende Form, optimierte Anpassungsfähigkeit an andere Standorte und eine das ganze Haus einhüllende, glitzernde Haut.

Auf globalisierten Märkten sich durchsetzen zu wollen setzt voraus, sich anpassen zu können. Das bedeutet auch im Industriebau, gute Lösungen möglichst oft wieder zu verwenden. Der Bauherr dieses Industriebaus, die bereits in mehreren Ländern tätige Firma FRABA, wird an ihrem neuen Produktionsstandort in Polen in einem nicht-automatisierten Prozess Komponenten für die industrielle Automatisierung herstellen. Die Produkte werden von Hand in kleinen Serien montiert, was bedeutet, dass die Einrichtung der Produktionshalle im wesentlichen nur aus Tischen, Trolleys und Regalen besteht. Keine durch Maschinen oder auf andere Weise vorgeprägten Hierarchien, Flexibilität in jeder Hinsicht, ein Produktionsprozess, der sich stets neu arrangieren lassen muss, bei geringen Baukosten von maximal 580 Euro je Quadratmeter –.

BeL aus Köln haben diese Vorgaben in radikaler Offenheit umgesetzt. Schon die Gebäudeform versinnbildlicht die Produktionsbedingungen, die keine räumliche Richtung vorgegeben haben. Das Gebäude soll Prototyp für weitere Bauten an anderen Produktionsstandorten sein, die bei der erwarteten weiteren Expansion sich prinzipiell auf der ganzen Welt befinden können sollen.

Vor allem hat die runde Form aber auch praktische Vorteile. Der Anteil an Außenfläche wird minimiert, was Energieverbrauch und Materialkosten reduziert: Der Zylinder ist die optimierte Box. Neben großer Anpassungsfähigkeit an andere Standorte sind aber auch – schon allein des knappen Budgets wegen – die Bedingungen vor Ort zu beachten. Da in Polen Holz deutlich billiger zu erhalten und zu verarbeiten ist als Stahl, wurde ein Tragwerk aus Leimbindern gewählt. Das Tragsystem besteht aus einem Gitterraster von 52 Metern Durchmesser, in dem sich die Binder in Winkeln von 60 Grad schneiden. Dieses Raster bietet zudem den Vorteil, sich leicht für weitere Bauten, an andere Raumverhältnisse anpassen zu lassen. Aufgelagert ist der Trägerrost auf 19 Stahlrohrstützen mit einem Durchmesser von je 17 Zentimetern. Die Konstruktion ist eingehüllt von vorgefertigten Sperrholzelementen; für diesen Bau entwickelte Lichtkuppeln sorgen für die nötige Helligkeit, ohne dass im Sommer Überhitzung zu befürchten ist. Die Außenhaut besteht aus mit Aluminium kaschierten Bitumenbahnen. Auch das ist eine Form der Optimierung.
Christian Holl

Im Innern: 4,5 Meter lichte Raumhöhe und die Freiheit, räumliche Anordnungen nach den Erfordernissen jeder Produktion neu zu arrangieren.
Grundriss

Produktionshalle
FRABA sp. z o.o.

2006
Wojska Polskiego 68
69-100 Slubice (PL)

Auftraggeber
FRABA AG

Architektur
BeL Bernhardt und Leeser
Köln

Projektarchitektin
Eveline Jürgens

Tragwerksplanung
Marcin Karczmarczyk
Arup Poland

Projektmanagement
Pawel Sapek
Arup Poland

Elektroplanung
Piotr Konarzewski
Arup Poland

Bauleitung
Piotr Czapko
Arup Poland

Bauunternehmer
Interbud

Bruttogeschossfläche
2069 m²

Fotografie
Mark Räder
Berlin

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