Norderreihe 3

Das 1962 von Karl Peper gebaute, achtzehnstöckige Hochhaus aus den sechziger Jahren mit 77 Wohnungen in eine attraktive Wohnadresse zu verwandeln, Fassaden, Bäder und Küchen unter laufendem Betrieb umzubauen, ging nicht ohne die wohlwollende Unterstützung der Bewohner. Und die erreicht man nur durch mühselige, aber letztlich bestens investierte Überzeugungsarbeit.

Die  Architekten gewannen das Gutachterverfahren. Der Wohnkomfort sollte verbessert, der Energieverbrauch gesenkt und das Erscheinungsbild im Stadtgefüge nobilitiert werden –  hört sich einfach an, ist es aber nicht, zumal unter laufendem Betrieb. Zusätzliche Balkone auf der Südseite, neuer, großzügigerer Eingang, ein zusätzlicher Aufzug und Rampen im Erdgeschoss erleichtern den Bewohnern das Dasein erheblich.
Neue Fenster und Türen, ein Wärmedämmverbundsystem, in das die rückspringenden Fassaden an Balkonen und Loggien zu integrieren waren, sowie die Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung konnten mit Fördermittel teilfinanziert werden, denn der Primärenergiebedarf des sanierten Hauses liegt nicht über 60 kWh pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr.
Farbe spielt im Ganzen eine maßgebliche Rolle, genauer gesagt: das virtuose Spiel mit Rot- und Grüntönen in frischen und leuchtenden,  gedeckten und eleganten Varianten. Auf der Laubengangseite sind die Brüstungen in klaren Rottönen gestrichen, die geschlossenen Fassadenflächen sind mit unterschiedlich vorpatinierten Kupferblechen bekleidet – ein einfach schönes Zusammenspiel, in das sich die Ziegelverblendung der Sockelzone bestens fügt. Sparsam bedruckte Gläser unterbrechen die sonst allzu strengen Horizontalen. Auf der Sonnenseite bleibt alles in dunklem Weinrot und sanften Grün- und Grautönen. Last but not least die Kosten: Die Bewohner zahlen jetzt etwas mehr Miete, aber dafür sind die Energiekosten halbiert – insgesamt ist das Wohnen also preiswerter geworden.