Fabrikationshalle, Weißach

Ländlich schlicht

19. Oktober 2006

Fabrikationshalle, Weißach
2006
Mühlenstraße 5
87534 Oberstaufen / Weißach

Auftraggeber
Herbert Feuerstein
Weißach

Architektur
Feuerstein + Gerken
München

Tragwerksplanung
Merz Kaufmann Partner GmbH
Dornbirn

Schindelfassade
Christian Behmann Bauschreinerei
Oberstaufen

Holzbau
Josef Jarde Holzhäuser
Gestratz

Bruttogeschossfläche
580 m²

Gesamtkosten
0,7 Mio. €

Fotografie
Wilfried Dechau
Gerhard Feuerstein

Frontaler Blick auf die Südseite: schöne Proportionen, sorgfältige Ausführung.

Die für ihre exquisite Architektur bekannten ländlichen Gebiete Graubünden und Vorarlberg bekommen Konkurrenz vom Allgäu, bei dem man immer noch eher an die idyllische Rustikalarchitektur denkt. Es ergab sich, dass ein Fensterbaubetrieb aus Weißach – gehört zu Oberstaufen –  wegen guter Auftragslage und veränderter Produktionsabläufe umstrukturiert und erweitert werden sollte. Selbstgesetzte Qualitätsansprüche an die Fenster- und Fassadenproduktion sollten bereits in der Architektur des Betriebs zum Ausdruck kommen.

Links der Altbau, rechts die neue Fabrikationshalle, die in Kürze silbergrau verwittern wird.

Günstig fügte sich, dass der Bruder des Betriebsinhabers ein ambitionierter Architekt ist und die Lage des Ensembles an einer Durchgangsstraße für Aufmerksamkeit per se sorgt. Der Neubau schließt an den bestehenden Maschinenraum an und bietet nun Flächen für die Endmontage der Fenster- und Fassadenbauteile, auf der Galerieebene zusätzliche Räume für Mitarbeiter und Ausstellungen. Zum Norden hin öffnet sich der Baukörper mit einem großen Schaufenster, nach Süden hin sorgen eng liegende Lamellen für den nötigen Sonnenschutz. Angeliefert wird auf der Rückseite. Die Halle – ein vorgefertigter Holzrahmenbau – konnte innerhalb von drei Tagen montiert werden; geheizt wird mit einer Fußbodenheizung, in den Galerieräumen mit üblichen Radiatoren. Die geschlossenen Fassadenflächen sind, ähnlich wie die Altbauten in der Umgebung, dreilagig mit Weißtanneschindeln bekleidet. Und natürlich stammen die Fassaden vom Bauherrn selbst.

Der Innenraum: eine vorgefertigte Holzkonstruktion; üppige Fensterflächen sorgen für eine angenehme Tageslichtatmosphäre.

Ökonomisch geplant und gebaut, erweist sich der Neubau als vorzügliches "Aushängeschild" des Betriebs. Und einmal mehr zeigt sich, dass im Industriebau unerwartete Potenziale der Gegenwartsarchitektur stecken, die mit traditionellen, regional üblichen Bauweisen und -materialien durchaus in Einklang gebracht werden können.
Ursula Baus

Lageplan
Erdgeschoss
Schnitte

Fabrikationshalle, Weißach
2006
Mühlenstraße 5
87534 Oberstaufen / Weißach

Auftraggeber
Herbert Feuerstein
Weißach

Architektur
Feuerstein + Gerken
München

Tragwerksplanung
Merz Kaufmann Partner GmbH
Dornbirn

Schindelfassade
Christian Behmann Bauschreinerei
Oberstaufen

Holzbau
Josef Jarde Holzhäuser
Gestratz

Bruttogeschossfläche
580 m²

Gesamtkosten
0,7 Mio. €

Fotografie
Wilfried Dechau
Gerhard Feuerstein

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