Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt

Kunstburg

29. Oktober 2008

Kunstmuseum des Landes
Sachsen-Anhalt
2008

Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)

Auftraggeber
Stiftung Moritzburg
Halle

Architektur
Nietosobejano Arquitectos S.L.
Berlin

Tragwerksplanung
GSE
Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar
Enseleit und Partner
Berlin

Haustechnik
Rentschler und Riedesser
Ingenieurgesellschaft mbH für Technik am Bau
Berlin

Brandschutz
IBB Beilicke
Leipzig

Bauphysik
ITA Weimar
Weimar

Ausstellungsplanung
Steinert und Bitterling
Leipzig

BGF
5500 m2

Baukosten
18 Mio. Euro
 
Fotografie
Ludwig Rauch (1,2)
Wilfried Dechau (3,4)




Eine neue, reliefierte Dachlandschaft mit Oberlichtern bindet die beiden Flügel zu einer Einheit mit zusätzlich 2000 qm Ausstellungsfläche zusamm

Morgen, am 10. Dezember, feiert das Kunstmuseum Moritzburg im kleinen Kreis seine Erweiterung, am Freitag, den 12. Dezember, im großen. Und danach sollen sie herbeiströmen, die Kunstinteressierten – und enttäuscht werden sie nicht sein. Einen ordentlich organisierten Wettbewerb hatten die spanischen Architekten Nieto Sobejano 2004 mit einem Konzept gewonnen, das in seinem Umgang mit der Altbausubstanz – einst Residenz der Magdeburger Erzbischöfe – überzeugte. Auch die funktionale Strukturierung der beiden umzubauenden Nord- und Westflügel und die Ausprägung der Dachlandschaft sah viel versprechend aus.

Die Glasaufbauten oberhalb der Ruinenkante hätten mehr Aufmerksamkeit in Detail und Material verdient.

Nach sorgfältiger Ausführung lässt sich nun feststellen, dass das Konzept weitgehend auf ging. Die wehrhafte Anlage profitiert als Einheit von der mit Aluminium bekleideten, skulpturalen Dachlandschaft und wird jetzt konsequent an der Nordwestecke des Innenhofes erschlossen. Leider passt hier die Glassfassade über der Ruine weder farblich, noch im Detail zufrieden stellend zum Ambiente. Auch hätte man sich Dachkante etwas dezenter vorstellen können.

Die Galerie erschließt die Ausstellungsfläche im Obergeschoss.

Deutlich schlüssiger und schöner zeigt sich das Innere. Die neuen Ausstellungsräume sind wie Boxen in die Burgruinen hineingestellt und -gehängt, so dass im ganzen Parcour durch die Ausstellung stets ein Eindruck von der ursprünglichen Raumdimension vermittelt wird. Alles bleibt auf Distanz zur Außenwand, zur Ruine. Wie es mit Altbauten so ist: An einer Stelle ließ sich sogar eine alte Treppe reaktivieren, die Blickbezüge in beide Flügel bietet. Überhaupt sind die Orientierungsmöglichkeiten in dem schwierigen, komplexen Altbau ausgezeichnet gelungen.

Erfüllt wieder ihre Funktion: alte Treppe im Eckbereich.

Im klassischen Weiß werden die Ausstellungswände gut zu bestücken sein. Von den Erschließungsgalerien aus kann man immer wieder hinaus auf die Stadt und auch auf die Plattenbauten in Halle-Neustadt schauen. Und sich die farbenfrohen Halle-Bilder von Lyonel Feininger ins Gedächtnis rufen, die in aller Welt bekannt sind. Ein gestalterisches und konstruktives Problem stellte sich an den Fenstern, die in der Ruine zu schließen waren. Entwickelt wurden Kastenfenster, die in der Mauertiefe wie Nischen zum Hinausschauen inszeniert sind.

Blick in die Wechselausstellung.

Im Erdgeschoss lässt sich mit einem mobilen Wandsystem das Ausstellungsszenario immer wieder ändern. Bis auf weiteres steht ein Teil der Wände in der zweigeschossigen Ausstellungszone leicht schräg, um Blickbeziehungen zu inszenieren. Ab März 2009 locken bemerkenswerte Ausstellungsthemen für Architekturfreunde: "Walter Gropius im Wettbewerb. Eine Stadtkrone für Halle", ab Mai 2009 "Lyonel Feininger zurück in Amerika".
Ursula Baus

Lageplan Moritzburg
Grundriss 1.OG Nord und Westflügel
Grundriss 2.OG Nord und Westflügel
Schnitt Westflügel

Kunstmuseum des Landes
Sachsen-Anhalt
2008

Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)

Auftraggeber
Stiftung Moritzburg
Halle

Architektur
Nietosobejano Arquitectos S.L.
Berlin

Tragwerksplanung
GSE
Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar
Enseleit und Partner
Berlin

Haustechnik
Rentschler und Riedesser
Ingenieurgesellschaft mbH für Technik am Bau
Berlin

Brandschutz
IBB Beilicke
Leipzig

Bauphysik
ITA Weimar
Weimar

Ausstellungsplanung
Steinert und Bitterling
Leipzig

BGF
5500 m2

Baukosten
18 Mio. Euro
 
Fotografie
Ludwig Rauch (1,2)
Wilfried Dechau (3,4)




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