Börse, Handelssaal, Frankfurt am Main

Ist der Handel noch so klein ...

2. März 2007

Börse Frankfurt
Großer Handelssaal

2007
Börsenplatz 4
60313 Frankfurt am Main

Auftraggeber
Deutsche Börse AG
Frankfurt am Main

Innenarchitektur
Atelier Brückner
Stuttgart

Projektleiter
René Walkenhorst

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro TP Thürauf u. Partner
Frankfurt

Haustechnik
Planung Technische-Gebäudeausstattung
Jäger Plomer Partner Ing. Gemeinschaft
Frankfurt am Main

Lichtplanung
DELUX AG
CH-8105 Regensdorf-Zürich

Elektroplanung
TP Elektroplan GmbH
Gaggenau

Projektsteuerung
Weber Baumanagement GmbH
Mainz

Bruttogeschossfläche
1055 m2

Baukosten
einstelliger Millionenbetrag

Fotografie
Deutsche Börse, Pressefotos
Ursula Baus

Montag morgen, 9 Uhr: Die Börse ist eröffnet.

Im Frühjahr 2005 war die Deutsche Börse das erste Großunternehmen in Europa, dass unter die Fittiche  nicht gerade gut beleumundeter Hedgefonds geriet. Die wollen Cash, und nach gescheiterten Fusionsplänen mit der Euronext rätselt die Finanzwelt, welches Schicksal der Deutschen Börse droht: Sie könnte einfach zerschlagen werden, weil die Einzelteile der Börse mehr bringen als das Gesamtpaket. Noch im Jahr 2000 lud die Börse Architekten zu einem Wettbewerb ein, um den Großen Handelssaal, das auratische "Börsenparkett" umzubauen. Heute ist es eigentlich nur noch von symbolischer, medienwirksamer Bedeutung, denn die Papiere werden nicht mehr mit lautem Geschrei gehandelt, sondern via Datenleitung. So ging es beim Umbau in erster Linie um eine perfekte Infrastruktur und komfortablere Arbeitsplätze, daneben aber auch um einen Ort des Finanzhandels, der medial wirksam ist.

Das neu strukturierte Foyer.

Und als hätten die Architekten die Heuschrecken am Horizont schon gesehen, bereiteten sie ihnen im Saal des Parketthandels hinter einer schwerfälligen Fassade aus dem neunzehnten Jahrhundert gleich mehrere Nester. In nobel weißen Rundungen aus rückwärtig beleuchtetem, satiniertem Glas mit ClearShield-Beschichtung sitzen rund siebzig Skontroführer vor ihren jeweils sechs Bildschirmen an klimatisiertem Platz, und wenden sie ihre Blicke mal nach oben, dann fallen diese auf die vertrauten Kursanzeigetafeln. Auch in den Nebenräumen laufen digitale Kursvermeldestreifen, nirgends will der Börsianer ohne seine Aktienstände sein.

Ruhe vor dem Sturm, der keiner mehr ist: Die Börse, noch ohne Händler und Makler.

Tradition und Modernität sollten vermittelt werden, also war ein schlichtes Interieur gefragt, das handwerklich hochwertig gebaut wurde. Das Atelier Brückner ließ ein dunkles Eichenparkett verlegen und erhielt die obere, schlichte Wandbekleidung aus den achtziger Jahren. Aus dem insgesamt eher hohen, dunklen Raum sticht strahlend hell nur heraus, was unmittelbar mit dem Handel zu tun hat. Eine Tageslicht simulierende Lichtdecke sorgt dennoch dafür, dass es auf keinen Fall zu gemütlich wird.  Mit einer neuen, transparenten Lobby öffnet sich die Börse außerdem visuell nach außen, Trick dabei: Das Glas lässt sich von transparent auf milchig umschalten. Nun warten wir ab, wie lange es die Deutsche Börse wohl noch gibt...
Ursula Baus

Grundriss Handelssaal
Längsschnitt

Börse Frankfurt
Großer Handelssaal

2007
Börsenplatz 4
60313 Frankfurt am Main

Auftraggeber
Deutsche Börse AG
Frankfurt am Main

Innenarchitektur
Atelier Brückner
Stuttgart

Projektleiter
René Walkenhorst

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro TP Thürauf u. Partner
Frankfurt

Haustechnik
Planung Technische-Gebäudeausstattung
Jäger Plomer Partner Ing. Gemeinschaft
Frankfurt am Main

Lichtplanung
DELUX AG
CH-8105 Regensdorf-Zürich

Elektroplanung
TP Elektroplan GmbH
Gaggenau

Projektsteuerung
Weber Baumanagement GmbH
Mainz

Bruttogeschossfläche
1055 m2

Baukosten
einstelliger Millionenbetrag

Fotografie
Deutsche Börse, Pressefotos
Ursula Baus

Andere Artikel in dieser Kategorie