Lorenzistock am Alten Hof, München

Glas, ziegelrot

28. Dezember 2006

Lorenzistock am Alten Hof
2006
Sparkassenstraße 11
80331 München

Auftraggeber
Bayerische Hausbau GmbH
München

Architektur
Peter Kulka
Köln

Projektleiter
Cornelius Wens

Bauleitung
ppp planungsgesellschaft mbH
Lübeck

Tragwerksplanung
Hörmann + Bosch
München

Haustechnik
Trippe + Partner Ingenieurgesellschaft
Leinfelden-Echterdingen

Fassadenplanung
a..t..f architektur technik fassade
Frankfurt am Main

Glas
Steindl Glas

Lichtplanung
pfarré lighting design
München

Bruttogeschossfläche
ca. 14.000 m²

Fotografie
Wilfried Dechau

Der Lorenzistock zur Dienerstraße hin.

Man glaubt kaum, dass ein Quartier mitten im Herzen des superteuren Münchens jahrzehntelang nicht für eine angemessene Wertschöpfung genutzt wurde. Der "Alte Hof", ein Gebäudeensemble, das bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht und einst den Kern der Macht umgab, wurde im Krieg stark zerstört und schlicht, aber doch am Alten orientiert wiederaufgebaut. Für die Pflege des Ganzen – eine Staatliche Liegenschaft – hatte man in Bayern kein Geld, so dass nun, von zwei kleinen Bauabschnitten abgesehen, private Investoren mit Sanierung, besser gesagt: rentablem Umbau beauftragt wurden. Aus Wettbewerben gingen dafür die Architekten Peter Kulka aus Köln und Auer + Weber und Partner aus München hervor. Und hier soll es nun um den Gebäudetrakt an der Ecke Dienerstraße - Hofgraben gehen, den so genannten Lorenzistock, den Peter Kulka in einer unverkennbar gegenwärtigen Weise umbaute.

Im zweiten Hof – hier tritt die Fassade deutlicher zutage.

Gewiss, Investoren nutzen jeden Kubikmeter umbaubaren Raums so aus, dass die Kasse stimmt. So ging es denn wesentlich darum, Licht in die Dachgeschosse zu bringen – in dieser Innenstadtlage will man edel und teuer und entsprechend "hochwertig" wohnen und arbeiten. Peter Kulka entschied sich konsequent für eine neue Glashaut, die sich als Fassade und Dachfläche gleichermaßen eignet. Nun ist dieses Glas ornamental bedruckt, was ihm seine abweisende Spiegelwirkung nimmt und es farblich "wärmt". Trick dabei: Die dreifache Sonnenschutzverglasung ist außen rot bedruckt, in einer zweiten, inneren Schickt mustergleich weiß – das macht den Blick nach außen angenehm. Stadträumlich wird das Gebäude, sobald es genutzt wird und von innen leuchtet, noch ein zweites, nächtliches Gesicht bekommen.

Treppenhaus mit schönen Schattenspielen...
Konventionell als Baukörper, extravagant in der Oberfläche.

Dass der Lorenzistock eine "bessere" Adresse sein will, deutet sich im Mieter des Erdgeschosses an: Manufactum bietet in gediegenem Ambiente (Architekten Landau und Kindelbacher) die altmodischen, robusten Waren an, die es immer schon gab. Zwar wird hier und da beklagt, dass die anständige Wiederaufbauarchitektur des Alten Hofs nicht recht gewürdigt wurde – aber dann darf man keinen Investor an die Bausubstanz lassen. Kulka ist es gelungen, das Ensemble deutlich aufzufrischen, ohne den Charakter der Altbausubstanz komplett stadträumlich umzumodeln.
Ursula Baus

Lorenzistock am Alten Hof
2006
Sparkassenstraße 11
80331 München

Auftraggeber
Bayerische Hausbau GmbH
München

Architektur
Peter Kulka
Köln

Projektleiter
Cornelius Wens

Bauleitung
ppp planungsgesellschaft mbH
Lübeck

Tragwerksplanung
Hörmann + Bosch
München

Haustechnik
Trippe + Partner Ingenieurgesellschaft
Leinfelden-Echterdingen

Fassadenplanung
a..t..f architektur technik fassade
Frankfurt am Main

Glas
Steindl Glas

Lichtplanung
pfarré lighting design
München

Bruttogeschossfläche
ca. 14.000 m²

Fotografie
Wilfried Dechau

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