Fuge ohne Präludium

Fotos: Penkhues Architekten; Ursula Baus

Es gibt kaum eine Zeit, in der die Musik Johann Sebastian Bachs nicht ihre Freunde und Bewunderer gefunden hätte. In keinem Chor-, Organisten- oder Pianistenrepertoire darf sie fehlen, sie ist einfach zu schön. Nun bauten Penkhues Architekten neben dem vermeintlichen, bereits als Museum genutzten Geburtshaus des Komponisten am Eisenacher Frauenplan eine Erweiterung, in der über Mensch und Werk informiert wird, in der es zu hören und zu schauen gibt.

Das Gelände steigt von der Stadtmitte zum Bachhaus deutlich an, ein paar Treppenstufen führen zum verglasten Eingang an der Schnittstelle zwischen Alt und Neu. Hier findet sich das heute Museumsübliche: Foyer, Café und Shop in hellem Ambiente. Über das Erdgeschoss schiebt sich massiv der zweigeschossige Ausstellungstrakt. Dieser ist mit rautenförmig geschnittenen Muschelkalksteinplatten bekleidet und zeichnet in einem abstrahierten Giebel zwar Satteldachkonturen nach, wirkt aber dennoch als monolithischer Baukörper.

Bereits im Foyer überrascht die Helligkeit, die der außen massiv wirkende Baukörper nicht vermuten lässt. Durch die verglasten Fugen zur Nachbarbebauung und eine großzügige Glasfläche zur Rückseite hin fällt viel Tageslicht in die Erschließungszonen. In den geschlossenen Ausstellungsräumen sorgt eine in Weiß gehaltene Einrichtung für eine helle Atmosphäre.
Wieder einmal entstand ein gelungenes Beispiel dafür, wie gut sich Alt und Neu vertragen, wenn sie ein gemeinsames Thema finden: Hier sind es die Schrägen aus Gelände und Dachformen.
Ursula Baus