Zollverein School in Essen

Freiraum im Kubus

27. September 2006

Zollverein School for
Management and Design in Essen

2006
Gelsenkirchener Straße 209
45309 Essen

Auftraggeber
Entwicklungsgesellschaft Zollverein
im Auftrag der LEG NRW
Essen

Architektur
Kazuyo Sejima +
Ryue Nishizawa/SANAA
Tokio (JP)

Generalplanung
Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa/SANAA
Tokio

Architekturbüro Heinrich Böll
Essen

Tragwerksplanung
SAPS/Sasaki and Partners
Tokio

B + G Ingenieure
Bollinger und Grohmann GmbH
Frankfurt am Main

Haustechnik
Transplan Technik-Bauplanung GmbH
Stuttgart

Winter Ingenieure
Düsseldorf

Heine + Walter Klimatechnik

Energie/ Licht
Transsolar Energietechnik GmbH
Stuttgart

Bauphysik
Horstmann + Berger
Altensteig

Bau- und Raumakustik
Müller-BBM GmbH
Planegg

Brandschutz
Hagen Ingenieure für Brandschutz
Kleve

Fotografie
Christian Richters

Nimmt die Kubatur des Bestands auf und spricht doch eine ganz andere Sprache als die umliegenden Zechengebäude: Die Zollverein School of Management and Design.

Als strahlender Betonkubus erhebt sich der faszinierende Neubau der Essener Zollverein School of Management and Design am Rande des Weltkulturerbes Zeche Zollverein. Im Frühjahr 2002 konnte das japanische Architekturbüro Sanaa den internationalen Wettbewerb um die Essener Designschule für sich entscheiden, der nun nach vierjähriger Plan- und Bauzeit durch die Entwicklungsgesellschaft Zollverein der Institution übergeben wurde. Die Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa errichteten mit der Designschule ihren ersten Bau in Europa überhaupt: Vor dem Hintergrund der historischen Schachtanlage XII in der funktionalen Architektursprache der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer gelingt ihnen in Reminiszenz an die kubischen Baukörper der Zechenanlage die Formulierung einer souverän modernen Landmarke.

Im ersten Obergeschoss befindet sich das Designstudio. Raumhohe Vorhänge paraphrasieren das Thema der Leichtigkeit, die der Kubus schon von außen vermittelt.

Der weiße Betonkubus mit einer Kantenlänge von 35 Metern, dessen vier Seiten gleichermaßen als Schauseiten funktionieren, vermittelt durch seine vielfältigen Ein- und Durchblicke eine ungemeine Leichtigkeit. Fast scheint es, als sei der Bau bloße Hülle. Die Verteilung der 134 Fenster in vier Quadratformaten lässt keine Rückschlüsse auf das Gebäudeinnere zu. Ihr unregelmäßiges Arrangement orientiert sich am Sonnenlauf und der Inszenierung atmosphärischer Räume. Auf vier Etagen unterschiedlicher Höhe und einer Dachterrasse entwickelt sich das Raumkonzept, das auf allen Ebenen durch zwei Treppenkerne und den Aufzugschacht strukturiert ist. Auch im Inneren setzt man auf Beton- und Glasästhetik. Im Erdgeschoss liegt der sich in die Raumtiefe erstreckende gläserne Vortragsaal. Imposant geht es in der ersten Etage zu, denn hier lässt sich die gesamte, knapp zehn Meter hohe Ebene als variable Freifläche erleben, deren Lichtschauspiel der umlaufend perforierten Wände zugleich die umgebene Landschaft rahmend in ihr Blickfeld nimmt. Der offene Charakter setzt sich in der Büroetage fort, so wenn die einzelnen Kompartimente lediglich durch Glaswände voneinander getrennt werden oder der Bau sich schließlich durch Dacheinschnitte gen Himmel öffnet.

Durch Art und Anordnung der Öffnungen wird der Eindruck erweckt, der Bau sei aus hauchdünnem Material errichtet.

Der graphische Eindruck des Bauwerks verdankt sich ebenso modernster Bautechnik. Die einschalige, nur 30 Zentimeter dicke Sichtbetonfassade birgt sämtliche Haustechnik wie das mit thermischem Wasser betriebene Schlauchsystem der aktiven Wärmedämmung.
Transparenz und Leichtigkeit in Form geometrischer Strenge beschreiben die markanten Eindrücke der gelungenen Essener Designschule. Als zukünftiger Ort für „Querdenker und visionäre Köpfe“ bieten die Architekten von Sanaa dem kreativen Potenzial inspirierenden Raum.
Anja Ziebarth

Grundriss EG mit Foyer und Vortragssaal
Im ersten OG: das Designstudio
Grundriss 3. OG mit Büroräumen
Schnitt

Zollverein School for
Management and Design in Essen

2006
Gelsenkirchener Straße 209
45309 Essen

Auftraggeber
Entwicklungsgesellschaft Zollverein
im Auftrag der LEG NRW
Essen

Architektur
Kazuyo Sejima +
Ryue Nishizawa/SANAA
Tokio (JP)

Generalplanung
Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa/SANAA
Tokio

Architekturbüro Heinrich Böll
Essen

Tragwerksplanung
SAPS/Sasaki and Partners
Tokio

B + G Ingenieure
Bollinger und Grohmann GmbH
Frankfurt am Main

Haustechnik
Transplan Technik-Bauplanung GmbH
Stuttgart

Winter Ingenieure
Düsseldorf

Heine + Walter Klimatechnik

Energie/ Licht
Transsolar Energietechnik GmbH
Stuttgart

Bauphysik
Horstmann + Berger
Altensteig

Bau- und Raumakustik
Müller-BBM GmbH
Planegg

Brandschutz
Hagen Ingenieure für Brandschutz
Kleve

Fotografie
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