Domsingschule, Stuttgart

Fantasie und Kontext

8. Februar 2007

Domsingschule
2006
Landhausstraße 29
70190 Stuttgart

Auftraggeber
Katholische Gesamtkirchengemeinde
Stuttgart

Architektur
no w here architekten
Stuttgart

Projektleiter
Karl Amann
Henning Volpp

Bauleitung
SeiboldBloss Architekten Stadtplaner
Waiblingen

Tragwerksplanung
Furche Zimmermann Tragwerksplaner
Köngen

Haustechnik
piv – Planungsingenieure Versorgungstechnik
Stuttgart

Elektro-Planung
Planungsbüro TGF
Jettingen

Akustik und Bauphysik
Büro für Bauphysik
Stuttgart

Lichtplanung
Altena Lichtplanung
Weinstadt

Kunst am Bau
Bernhard Huber
Esslingen

Bruttogeschossfläche
2250 qm

Fotografie
Wilfried Dechau
Olaf Becker
Becker Lacour

Die Farbe des ostfriesischen Ziegels, den no w here architekten für den Neubau der Domsingschule verwendet haben, changiert je nach Lichteinfall und Tageszeit zwischen gelb und hellem Rot.

Die neue Domsingschule der katholischen Kirche steht auf einem bislang als Parkplatz genutzten Grundstück in einer für Stuttgart typischen Hanglage haben. Diesen Kontext haben nowhere architekten respektvoll aufgenommen. Der Baukörper, die neue Probenheimat der Chöre der Dommusik St. Eberhard, greift die Kubatur und die Bauflucht seiner Nachbarn auf, nimmt wie diese sein Erdgeschoss zurück, das Material der Gebäudehülle ist so gewählt, dass es sich dem der Nachbarbebauung anpasst.

Die Ziegelfassade wurde von den Architekten wie ein weiches Gewebe interpretiert, das sowohl dem rechten Winkel wie der weichen Form folgen kann. Zur Straße wölbt sich der große Probensaal aus der Bauflucht.

In einer expressiven Form wird aber auch ein Zeichen dafür gesetzt, dass sich hier eine besondere Nutzung beheimatet wurde. Im ersten und zweiten Obergeschoss schwingt sich die Ziegelwand aus der Fläche nach außen, um in einer eleganten, sich nach oben öffnenden Wölbung auf den Eingang zuführen. Es scheint, als sei diese Ziegelwand eine weiche, bewegliche Haut, als habe man sie hier aufgeschnitten und herausgeklappt, um sie weich um den Raum legen zu können. Mit dieser Auffassung haben die Architekten einen Weg gefunden, mit der sie ihren Entwurf Änderungswünschen anpassen können; auch an anderen Stellen findet sich daher dieser als weiche und formbare Haut interpretierte Gestalt der Außenwand.
Nur ganz oben, dort, wo sich über den Räumen für die Chorproben, die Einzelproben, über den Räumen für Hausaufgabenbetreuung und Sekretariat noch Wohnungen befinden, wird die Ziegelfassade in dünnen Streifen sichtbar vor der eigentlichen Konstruktion geführt, ein selbstironischer Kommentar auf die Illusionen, die der Stein an anderen Stellen geweckt hat: harter Körper hier und weiche Haut dort zu sein.
Die Ziegelwand hat aber noch eine weitere Aufgabe: Sie verbindet das Innere mit dem Äußeren. Von dort, wo sie von außen zum Gebäude hin eingebogen wird, setzt sie sich im Innern fort und führt wieder hinaus zur dem Hof zugewandten Fassade. Um diesen Hof gruppiert sich das Haus mit einem im hinteren Teil gelegenen, kleinen Übungssaal und dem großen Chorsaal im ersten Obergeschoss des vorderen Gebäudeteils.
Dieser große Probenraum ist das räumliche und inhaltliche   Zentrum des Hauses – ein wunderschöner Saal, in dem aus baurechtlichen Gründen nur leider keine Konzerte stattfinden dürfen. Seine Formen und seine Einbettung machen deutlich, dass sich dieses Haus dem Gesang öffnet, den seine Benutzer erklingen lassen.
Christian Holl

Der mit Holz beplankte und von farbigen Streifen akzentuierte große Probensaal ist das Zentrum des Hauses.
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. OG
Längsschnitt. Auf den letzten beiden Geschossen wurden Wohnungen angeordnet.

Domsingschule
2006
Landhausstraße 29
70190 Stuttgart

Auftraggeber
Katholische Gesamtkirchengemeinde
Stuttgart

Architektur
no w here architekten
Stuttgart

Projektleiter
Karl Amann
Henning Volpp

Bauleitung
SeiboldBloss Architekten Stadtplaner
Waiblingen

Tragwerksplanung
Furche Zimmermann Tragwerksplaner
Köngen

Haustechnik
piv – Planungsingenieure Versorgungstechnik
Stuttgart

Elektro-Planung
Planungsbüro TGF
Jettingen

Akustik und Bauphysik
Büro für Bauphysik
Stuttgart

Lichtplanung
Altena Lichtplanung
Weinstadt

Kunst am Bau
Bernhard Huber
Esslingen

Bruttogeschossfläche
2250 qm

Fotografie
Wilfried Dechau
Olaf Becker
Becker Lacour

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