Einladung

Münchens Lokalbaukommission ist die größte Baugenehmigungsbehörde Deutschlands. Ende 2006 ist sie bereits zu großen Teilen umgezogen, auf die andere Straßenseite, in die Blumenstraße 19, in die ehemalige Zentrale der Stadtwerke München. Mit der Vollendung des fast fertig gestellten, roten Kopfbaus von Andreas Meck wird der Umbau abgeschlossen sein.
Der gläserne Pavillon, der den Platz vor der neuen Baukommission besetzt, dient der Beratung, der Ausgabe von Akten und der Information. Hier ist ein erster Kontakt zu kompetenten Mitarbeitern aller Abteilungen möglich. Über ein Fördersystem können angeforderte Bauakten aus einem unterirdischen Hochregallager ausgegeben und an einer Theke eingesehen werden.
Durch die eingezogene Ecke der Bebauungsstruktur bot sich hier an der zentralen und gut sichtbaren Stelle an, die Bürgernähe dieser Institution sichtbar zu machen. Mit Abstand zum Kopfbau gesetzt, wird das von Großbaustellen und -projekten bekannte Bild des Informationscontainers in eine edle Variante transformiert, angesichts der Möblierung, die Wartenden angeboten wird, könnte man fast von einer Lounge sprechen.

Gleichzeitig sollte die Raumkonfiguration des Gesamtkomplexes lesbar bleiben. Leichtigkeit und Transparenz waren hier also die angemessenen Mittel. Wie in einem Schaufenster wird der Dienst für den Bürger inszeniert. Rund herum verglast, mit einer zurückgesetzten Attika und einem gleichfalls zurückgesetzten Sockel wirkt der Bereich der Wartezone und der sechs Beraterplätze nach außen wie eine Vitrine; innen wird deutlich, dass der Pavillon zum dahinter liegenden Erdgeschoss des Gesamtkomplexes offen ist, und dort weitere Beratungsplätze angeboten werden.
In einer angemessenen Balance zwischen Eleganz und Funktionalität kommt im Gebäude eine Wertschätzung für die Belange des Bauens ebenso wie für die Anliegen der Münchner zum Ausdruck, die sich an vielen anderen Orten in der Stadt nachvollziehen lässt.
Christian Holl