Open-Source-Plattform gegründet

Neu im Netz: «Architektur für Flüchtlinge»

Oliver Pohlisch
13. Februar 2016
Grafik:«Architecture for + with + by Refugees»

Die Initiatoren dieser Online-Plattform, Dennise Castillo, Henrik Ceccaroli, Zsófia Glatz and Bence Komlósi, sind in Budapest, München und Zürich zuhause. Dementsprechend ist der Fokus ihrer Aktivität nicht ausschließlich auf Deutschland gerichtet, selbst wenn dort vergleichsweise viele Angehörige der Berufssparten Architektur, Stadtplanung und Design darüber nachdenken, wie sich eine bessere bauliche Umgebung für die Geflüchteten schaffen lässt. Kein Wunder, bleibt das Land doch auch in naher Zukunft der wichtigste Zielort in Europa. Eines der wohl bekannteren Beispiele ist das Projekt des Hannoveraner Architekturprofessors Jörg Friedrich, der zusammen mit Studierenden Wohnformen entwirft, die die Geflüchteten vor allem nicht von der übrigen Bevölkerung abschotten sollen.  

Allerdings sind die Macher von «Architecture for + with + by Refugees» davon überzeugt, dass es immer noch nicht genug Experten und Interessierte im Feld des Entwerfens und Bauens gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Um Profis dazu zu ermutigen, sich dieser Materie zu widmen und jene miteinander zu vernetzen, die das schon tun, postet «Architecture for + with + by Refugees» auf Facebook und Twitter (unter @a4refugees) Texte, Artikel, Aufrufe, Veranstaltungstermine Fotos und Videos. Auf diese Weise, so die Absicht der Plattform-Initatoren, soll schließlich eine Community entstehen, die sich an der Entwicklung von Projekten jenseits von Massenunterkünften beteiligt und diese international bekannt macht.

Die vier Architekten hoffen auf eine rege Beteiligung auf der Plattform. Zu wünschen ist vor allem aber auch, dass Geflüchtete selbst dort ihre Vorstellungen von einer angemessenen Architektur zum Ausdruck bringen können und das "by" tatsächlich Substanz erhält.  

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