Neue Zeiten fürs Berliner Tacheles

Katinka Corts
6. April 2016
Neues Leben soll im Tacheles einziehen (Bild: Luciano Mortula via mitvergnuegen)

In Berlin haben die Kreativen bereits 2012 aus der Kaufhausruine Tacheles weichen müssen. Nun wird das Gebäude saniert und der Ort weitergebaut. Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron sind mit der künstlerischen Gesamtleitung betraut. Am Montag begannen die Arbeiten auf dem Gelände, 2020 soll hier knapp die Hälfte der Fläche als Büros und Restaurants genutzt werden, dazu gibt es 450 (vorwiegend) Eigentumswohnungen, wie der rbb weiß.  

Die vorhandenen Bauten werden saniert und im Tacheles darf anschließend wieder Kultur einziehen. Dass jene anderen Charme versprühen wird als die früher ansässige Künstlerszene, ist klar. Aber das Tacheles ist geduldig, es war schon so vieles: Einkaufspassage Anfang des 20. Jahrhunderts, ein Bürogebäude der SS, eine Artistenschule zu DDR-Zeiten. Die Künstlerinitiative Tacheles e.V. übernahm den Bau Anfang der 1990er-Jahre. In den Händen der New Yorker Vermögensverwaltung Perella Weinberg, die das Grundstück 2014 kaufte, wird nun eine neue Zeitschicht gebaut. «Berlin ein Stück Stadt zurückgeben», sagen die Projektentwickler. «Eine herzlose Neubauhölle zwischen Kitsch und Kommerz», schreibt eine Berlinerin. 

Blick aus Richtung Friedrichstrasse/Oranienburger Strasse (Bild: Pwr Development)
Das Tacheles 1995 (Bild: Dan Ming/flickrCC via blog.inberlin.de)

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