Lehm und Holz am Weissenhof
Manuel Pestalozzi
24. de juny 2024
Wird konsequent auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgerichtet: das BIZ Weissenhof für die IBA’27. (Visualisierung: © Barkow Leibinger)
Das Bieterverfahren des Besucher- und Informationszentrums Weissenhof (BIZ) in Stuttgart ist entschieden. Das Projekt des Teams Zech Hochbau AG und Barkow Leibinger soll als »ein Modellprojekt für zukunftsfähiges Bauen« bis zur IBA’27 bereitstehen.
Hintergrund des Bieterverfahrens für das BIZ war der siegreiche Entwurf eines offenen städtebaulichen Ideenwettbewerbs, der im Juni 2022 entschieden wurde. Die Durchführung erfolgte gemäß der IBA’27 und der Landeshauptstadt Stuttgart mittels eines Vergabeverfahrens, das europaweit in ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb entsprechend der VOB/A 2019 mündete.
Der Standort des neuen BIZ ist dort, wo der Straßenzug Am Kochenhof endet und der Campus der Akademie der Bildenden Künste ins Areal der originalen Weissenhofsiedlung des Werkbunds aus den 1920er-Jahren übergeht. Gefragt war ein innovativer Entwurf, der die Bauaufgabe mit modernsten Technologien und Materialien in diesem besonderen und sensiblen städtebaulich-architektonischen Kontext erfüllt.
Das BIZ vermittelt zwischen unterschiedlichen Bauepochen, die rund um die Werkbundsiedlung aus den 1920er-Jahren repräsentiert sind. (Visualisierung: © Barkow Leibinger)
Klimaneutralität angestrebtDem Team Zech Hochbau und Barkow Leibinger gelang die Erfüllung der hohen Anforderungen am besten. Ihr Gebäude wird in Holz- und Lehmbauweise erstellt. Lediglich die Bodenplatte besteht aus Recycling-Beton. Die Fassade soll ebenso wie das begrünte Dach mit einer integrierten Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Angestrebt ist ein Plus-Energiestandard, der den Heizwärme- und Warmwasserbedarf klimaneutral deckt. Diese Maßnahmen sind im Einklang mit den Klimazielen der Stadt Stuttgart und stärken nach Überzeugung der Verantwortlichen deren Rolle als Vorreiter in nachhaltiger Stadtentwicklung. Das aktuelle Raumprogramm, das in enger Abstimmung mit dem Verein Freunde der Weissenhofsiedlung und dem Kulturamt der Landeshauptstadt entwickelt wurde, sieht rund 1300 m2 Nutzfläche vor, darunter Ausstellungsräume, einen Medienraum, einen Workshop-Bereich, einen Shop, Gastronomie und Büroräume.
Andreas Hofer, IBA’27-Intendant und Jurymitglied, macht sich für das GÜ-Verfahren stark: »Nicht ganz zufällig war die enge Zusammenarbeit zwischen Gestaltenden und Umsetzenden das Erfolgsrezept des Deutschen Werkbunds. Im Siegerentwurf finden eine ausdrucksstarke, unprätentiöse Architektur und eine zeitgemäße Materialität zueinander. Eine absolut würdige Fortschreibung der Weissenhof-Tradition mit heutigen Mitteln«, meint er. Nach dem Rückbau des Bestandsgebäudes Anfang 2025 ist der Beginn des Hochbaus für Mitte 2025 geplant. Die Inbetriebnahme des BIZ soll spätestens bis zum 31. Dezember 2026 erfolgen.
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