Pears Jüdischer Campus – Das blaue Haus

Berlin
Foto © Roland Halbe
Foto © TCHOBAN VOSS Architekten
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Dibujo © TCHOBAN VOSS Architekten
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Arquitectos
TCHOBAN VOSS Architekten
Ubicación
Westfälische Straße 15, 10709 Berlin
Año
2023

Neubau einer Einheitsschule (Krippe, Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule bis zur 12. Klasse) und Begegnungsstätte

Angrenzend an das Grundstück des Familien- und Kulturzentrums Chabad Lubawitsch in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf entstand mit der Begegnungsstätte Pears Jüdischer Campus Berlin eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche bestehend aus einer Schule sowie einer Kinderkrippe und einem
Kindergarten.

Innerhalb der heterogenen Umgebungsarchitektur stellt sich der Schulneubau mit seiner organisch geschwungenen Form als freistehender Solitär dar, eingebettet in einem begrünten Schulgarten mit vielfältigen Freiflächen für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten wie Spiel- und Sportplätze. Die zweigeschossige Mehrzweckhalle im dritten Obergeschoss kann flexibel für sportliche Aktivitäten, aber auch für kulturelle Veranstaltungen wie religiöse Feierlichkeiten oder für Seminare und Konferenzengenutzt werden. Im fünften Obergeschoss befindet sich ein Auditorium mit aufsteigenden Rängen für Filmvorführungen oder Vorträge. Des Weiteren verfügt das Gebäude über einen Speisesaal und eine
koschere Küche. Die Räume des Souterrains auf der konkaven Gebäudeseite haben Zugang zum Außenbereich. Begrünte Kaskaden mit Treppenstufen führen hier hinauf zum normalen Bodenniveau.

Die geschwungen-amorphe Form des Gebäudes wurde in Anlehnung an das Interieur des Chabad-Lubawitsch-Zentrums gewählt: Bewusst wurden dort die zeitgenössischen Additionen zum rechtwinkligen, neo-klassizistischen Bestandsgebäude in derselben organischen, durch eine horizontale
Bänderung rhythmisierten Formensprache ausgeführt, die auch in der Baukörperform und der Fassade des Neubaus auftauchen. Auch die vertikalen Lichtspalten innerhalb der horizontalen Fassadenbänder der Schule sind ein Motiv, das sich bereits in der Innenraumvertäfelung der benachbarten Synagoge
entdecken lässt.

Das Gebäude wurde in Mauerwerks- und Betonkonstruktion errichtet und fällt durch Farbigkeit und Materialität sofort ins Auge, weshalb das Gebäude auch den Namen „Das blaue Haus“ erhalten hat.
Formal und stilistisch finden sich in der Gestaltung des Schulbaus wieder Bezüge zum benachbarten Familien- und Kulturzentrum: So lässt sich ein farblicher Zusammenhang zwischen der changierend, himmelblau / nachtblau-violett glasierten, hinterlüfteten Klinkerfassade des Schulneubaus und dem blau-weiß-verglasten Eingangsportal zum jüdischen Kulturzentrum im vorderen Grundstücksteil entdecken.
Die Bedeutung der Farbe Blau zieht sich durch die Geschichte des Judentums bis in die Gegenwart: Der Farbton erinnert an das Blau des Himmels und korrespondiert mit der Farbe der göttlichen Offenbarung.

Die Dachdecke wird als gefälleloses Umkehrdach ausgeführt und erhält eine zweilagige Abdichtung gemäß Flachdachrichtlinie. Die Dachfläche wird extensiv begrünt.

Der Haupteingang der Schule ist vom Straßenniveau aus barrierefrei zugänglich. Seine Wände zieren zwei kabbalistische Lebensbäume, Lichtinstallationen der Berliner Künstlerin Anna Nezhnaya. Die beiden Bäume, die die Menschen am Eingang zum Campus in leuchtenden Farben begrüßen, sind weniger schematisch, sondern vielmehr malerisch-poetisch gestaltet. Als Eiche und Olivenbaum stehen sie für die beiden Länder Deutschland und Israel.

Die zweigeschossige Eingangshalle besitzt als besonderes Gestaltungselement eine verspiegelte Decke. Vom angrenzenden Treppenhaus aus sind alle Etagen über mindestens einen Aufzug rollstuhlgerecht erschließbar.

Die Einrichtung ist für eine Nutzung durch 450 Kinder und Jugendliche vorgesehen, von Kindern im Kinderkrippen- bzw. Kita-Alter bis hin zur Klassenstufe 12, also im Alter von ca. 1 bis 18 Jahren. Die Schulräume (Klassen-, Fachunterrichts-, Sammlungs-, Werkstatträume) werden ausschließlich von der
Schule, die Gruppenräume ausschließlich von der Kita genutzt.

Die straßenseitige Betonmauer schmückt ein Graffiti des Berliner Street-Artists TOBO aka Tobias Friesike.

Auftraggeber: Chabad Lubawitsch Berlin e.V., Berlin
BGF: 7.000 m² inkl. UG
Fertigstellung: August 2023
Leistungsphasen: 1–5, KOL
Architekt: Sergei Tchoban
Ass. Partner: Frederik-Sebastian Scholz
Projektleitung: Frederik-Sebastian Scholz, Nancy Wendland
Team: Lev Chestakov, Eimear O’Gorman, Valeria Kashirina, Birgit Köder, Anja Koch, Charlotte Lennertz, Ingo
Schwarzweller, Ramona Schwarzweller, Waldemar Strese, Niina Ballheimer, Fabiana Pedretti

LP 6–8: Kondius AG, Berlin
Statik: Ingenieurbüro Bendel Bradke Lang Bauwesen GmbH, Berlin
Haustechnik: Ingenieurbüro für Haustechnik KEM GmbH, Berlin
Landschaftsplaner: Nolte / Gehrke Partnerschaft von Landschaftsarchitekten mbB, Berlin
Rohbau: Kögel Bau GmbH & Co. KG, Bad Oeyenhausen; Bauunternehmen Müller GmbH, Schwielowsee
Bauakustik: ABH Akustikbüro Hoffmeier, Berlin
Brandschutzkonzept: Rössel Brandschutz, Berlin
Lichtplanung: LichtVision Design GmbH, Berlin
Planung Ausstattung Schule / Kita LP 2: Architekturbüro Heidrun Klein, Erfurt
Planung Ausstattung Schule / Kita LP3–8: Design Alchemists, Berlin
Planung Ausstattung Fachräume Schule LP 5: Kreische Böhme Beyer GbR, Ilmenau
Klinkerfassade: Keramik für Bau und Denkmalspflege GmbH, Großräschen; Jahnsen Bau GmbH, Herford
Fenster / Türen: Sommer Fassadensysteme-Stahlbau-Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG, Döhlau
Tischlerarbeiten: Weisse GmbH & Co. KG, Eberswalde
Holzverkleidung Sporthalle: Vereinigte Holzbaubetriebe Wilhelm Pfalzer & Hans Vogt GmbH & Co. KG,
Woringen
Planung Cafeteria/Bibliothek: KA+ GmbH, Berlin; studio kejo GbR, Berlin
Design Lebensbäume: Anna Nezhnaya, Berlin
Graffiti-Kunst: TOBO aka Tobias Friesike, Berlin

Fotograf: Roland Halbe

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