Deutsches Elfenbeinmuseum

Erbach
© Sichau & Walter Architekten BDA
© Sichau & Walter Architekten BDA
© Sichau & Walter Architekten BDA
© Sichau & Walter Architekten BDA
© Sichau & Walter Architekten BDA
© Sichau & Walter Architekten BDA
Lichtplaner
LICHT KUNST LICHT
Standort
Erbach
Jahr
2016
Bauherrschaft
Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
Team
Stephanie Große-Brockhoff
Architekten
Sichau & Walter Architekten BDA, Fulda

Durch die Reise- und Sammelleidenschaft von Graf Franz I. zu Erbach-Erbach (1754-1823) zum Zentrum der deutschen Elfenbeinschnitzkunst avanciert, stellte der Odenwaldort Erbach seine beträchtliche Sammlung lange in der Werner Borchers Halle aus. Seit Herbst 2016 findet ein kleiner, doch exquisiter Teil der Elfenbeinschnitzereien seine neue Heimat im Schloss Erbach.

Das außergewöhnliche Ausstellungskonzept von Sichau & Walter Architekten BDA macht sich dabei frei von der Gebäudehülle und präsentiert die Sammlung in abgedunkelten Räumen mit anthrazitfarben gestrichenen Raumbegrenzungsflächen. Durch den solcherart fast aufgelösten Raum, führt ein Steg, der die gegebenen Niveauunterschiede ausgleicht und die Vitrinen wie der sprichwörtliche rote Faden miteinander verbindet. Diese sind wie lichterfüllte Glaskuben an dem Ponton aufgereiht.

Die Vitrinengläser sind im unteren Drittel satiniert und werden aus der Vitrinenbasis heraus mit Kantenlicht eingespeist. So nimmt die Satinierung eine sanfte Helligkeit ein, die einem Dunst gleich, die Objektträger der Elfenbeinfigurinen verhüllt.

Darüber hinaus sind im oberen Vitrinenrand Kleinprofile mit Miniaturstrahlern verbaut. Diese setzen die Exponate akzentuierend und gut entblendet in Szene. So entsteht der Eindruck, die Schnitzereien würden gleichsam leuchtend aus dem Nebel aufsteigen.

Der Steg und seine niedrige Balustrade sind mit rotem Leder bezogen. Die Lauffläche wird durch ein verdecktes LED-Lichtband in der Aufkantung zum freischwebendem Pfad in einer nicht greifbaren, völlig ausgeblendeten Raumhülle.

Einer der Räume nutzt vorhandene historische Wandschränke, in denen eine Fülle von kleinen Objekten auf der mit Molton bezogenen Rückwand befestigt sind. Diese werden durch im Möbel verdeckt montiertes, lineares Licht hervorgehoben.

Der letzte Raum verabschiedet den Besucher mit einem Blick auf noch unbearbeitete Elefanten- und Mammut-Stoßzähne und macht so auch die kontroverse Seite des Ausstellungs-Themas spürbar. Miniaturstrahler an der Raumdecke unterstützen die Dramatik des Exponats.

Insgesamt unterstreicht Licht Kunst Licht durch versteckte, gut entblendete Lichtquellen die kontrastreiche Ausstellungsdramaturgie setzt so die Kleinodien brillant in Szene.

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