Fracking

Luftaufnahme eines Ölfördergebiets (konventionell und fracking) nahe Lost Hills – wie passend –, Koordinaten 35.443389, -119.705544 (Bild: gmaps) 
Fracking – wahrscheinlich verwundert Sie dieses Fundstück in einem Architektur-Newsletter. Doch mit unseren diesjährigen Gewinnern und Rangierten in der Rubrik «Bau des Jahres 2014» haben wir das Thema Landschaftsreparatur (und die vorher kommende Zerstörung) direkt vor Augen. Und sehen, welche Konsequenzen unser Handeln für viele Generationen haben kann. Während in den Tagebauen also immense Landflächen für die Kohleförderung zerstört wurden und heute mühsam saniert werden müssen, während im Norden Deutschlands Müllberge aufgetürmt wurden und nun wieder saniert werden, pressen andernorts auf der Welt Menschen mit unsäglichen Chemikalien Schieferöl aus dem Boden und zerstören dabei hektarweise Ackerland und Boden. Zurück bleiben giftige Kloaken, bunt und stinkend von Chemie.

Nach der Wirtschaftskrise kam in North Dakota Goldgräberstimmung auf, als neue Verfahren die Erschließung der über 2000 m tief liegenden Schieferölvorkommen ermöglichten. Aus der Kleinststadt Williston* mitten im Nirgendwo wurde in ein paar Jahren ein Ort, in dem Wohnungen fast gleich viel kosten wie in amerikanischen Großstädten. Und heute? Mit dem Überangebot fällt der Preis pro Barrel ins Bodenlose. Und morgen? Sanieren unsere Nachfahren mit Landschaftsprojekten die Sünden der heutigen Zeit. Freuen Sie sich noch über den tiefen Kraftstoffpreis? kc
Fracking-Gebiet in North Dakota 
Autor:
Katinka Corts
Veröffentlicht am
Feb. 4, 2015