Breslauer Platz
15. März 2021
© O&O Baukunst Köln GmbH
„Plätze sind öffentliche Räume in der Stadt. Sie ermöglichen die demokratische Partizipation. Architektonische Elemente sind der gefasste Raum und die Zurückhaltung der Platzkannten. Der Hintergrund kann als dünne Kulisse gestaltet werden und soll den Menschen als Akteur ins Bild setzen“.
Lage: Köln Hauptbahnhof
Bauherr: Deutsche Bahn
Wettbewerb: Eingeladener Wettbewerb in 2020
Projektstatus: Mehrfachbeauftragung abgeschlossen
Nutzung: Fassade
Der Entwurf entstand im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung. Drei Architekturbüros waren beauftragt worden, einen Gestaltungsentwurf zu erstellen. Aufgrund eines Gremiumsentscheides wird für die weitere Planung ein anderer Entwurf verfolgt.
Auf der Nordseite des Kölner Hauptbahnhof liegt der Breslauer Platz. Hier soll der Bahnhof zwei neue S-Bahn-Gleise bekommen. Für diesen zusätzlichen Bahnsteig wird eine neue Fassade benötigt, die dem Reisenden eine klare Erkennbarkeit der Haupteingänge und eine schnelle Orientierung bietet. Die Fassade soll den Breslauer Platz aufwerten und seine Aufenthaltsqualität steigern.
Der Entwurf von O&O Baukunst fügt sich harmonisch in den architektonischen Bestand ein. Die Charakteristika der vorhandenen architektonischen Sprache mit hochwertigen Materialien, Naturstein, großen Fensterformaten, dünnen Sprossen und zurückhaltender Beleuchtung werden in der Gestaltung der neuen Fassade aufgegriffen. Mit ihren großen Glasflächen ist sie großzügig und einladend angelegt. Der Rhythmus der neuen Fassade bezieht sich den der vorhandenen Säulenhalle. Die notwendigen Öffnungen folgen einem Grundmodul und können flexibel auf die Retaileinheiten und die Außengastronomie angepasst werden.
Der Breslauer Platz wird neu organisiert. Vor dem Eingang zum Hauptbahnhof wird ein geschützter urbaner Platz angelegt, der einen orientierungssicheren Übergang von den beiden Fußgängerpassagen zum Eingangsgebäude der KVB (Stadtbahn) anbietet. Ergänzt wird der neu geschaffene Platz durch ein Dach aus Bäumen. Es steigert die Aufenthaltsqualität des Bahnhofsvorplatzes und verleiht der Außengastronomie ein entsprechendes Ambiente.
Die Wahl der Materialien bezieht sich auf den architektonischen Bestand. Der gewählte Naturstein „Pierre de Bordeaux“ lehnt sich in seiner Farbigkeit an den Trachyt-Stein vom Drachenfels an, der am Dom Verwendung fand. Die bewusste Wahl für diesen Kanon stärkt den Hauptbahnhof als eines der großen Kölner Bauwerke. Das kräftige Grün der Fensterprofile setzt einen Akzent, der die optische Verbindung zur Bahnsteighalle aufnimmt.