Foyer am Münster

Stadtloggia der Moderne

7. April 2009

Foyer am Münster
2008

Gangolfstraße 14
53111 Bonn

Auftraggeber
Kath. Kirchengemeinde St. Martin
Bonn

Architektur
Ernst Architekten
Zülpich

Projektleitung
Markus Ernst

Lichtplanung
Mailänder Licht Design
Köln

Bauphysik
Dorff Schwinn & Partner
Bonn

Tragwerksplanung
Knabben + Korbitza
Pulheim
Haustechnik / HLS
Blechschmidt
Planungsbüro für Haustechnik
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Haustechnik / Elektro
IKH Ingenieurgesellschaft mbH
Köln

Baukosten
Kostengruppe 300, 4001.450.000 Euro brutto

Fotografie
Axel Thünker
Bad Münstereifel



An der Schnittstelle zum öffentlichen Raum.

Die jetzige Erscheinungsform der Basilica minor  in Bonn geht auf die Bauphase zwischen 1150 und 1250 zurück. Ihre Westfront wurde 1883-89 durch Anlage des Portals, eines Ziergiebels und zweier Flankentürme umgestaltet und erweitert; zu erwähnen ist auch der südlich der Basilika vorgelagerte Kreuzgang, von dem nach dem Umbau des Langhauses 1220 noch drei Flügel erhalten sind, dazu spätbarock überformte Annexbauten mit Münstersaal (Gangolfsaal) und Verwaltungsbüros.

Der Übergang zwischen Bauabschnitten unterschiedlicher Epochen bildet den neuen Zugang.

Die städtebauliche Situation ist also komplex, das zeichenhafte Umfeld anspruchsvoll, die funktionale Zuordnung der Teile forderte auf kleinstem Raum die Architekten heraus. Denn diese bauliche Ausgangslage am Bonner Münster und der historische Rahmen verführten nicht auf Anhieb dazu, die Bauaufgabe "Foyer" mit einem derart bestechenden Ergänzungsbauwerk in der Kunst der Fuge mit modernen Mitteln zu interpretieren. Und doch ist hier ein Lehrstück für die aktuelle Auseinandersetzung über Rekonstruktion, Tradition und Moderne entstanden.

Neuer Dreh- und Angelpunkt im Foyer.

Bereits 2006 verfügte das Bonner Münster über eine "elektronischen Klingelbeutel". Skurril auch, dass die Südwestecke des Kreuzgangs im Annexbau nicht von kirchlichen Einrichtungen, sondern vom "Puppenkönig" besetzt ist.
Markus Ernst, erfahren in der baulichen Reduktion, in der respektvollen Inszenierung  der Begegnung historischer Relikte mit zeitgenössischen baulichen Erweiterungen (etwa bei der Konversion der Ruine der Martinskirche in Zülpich) und in der Kunst, Materialien unterschiedlicher Epochen zum Sprechen zu bringen, ohne sie jeweils aneinander anzupassen, hat mit dem Foyer für das Bonner Münster Carré ein bauliches Passepartout zwischen den Epochen geschaffen, das eigene Identität entfaltet.

Maßgeschneiderte neue Wege auch in der Vertikalen.

Zwischen der Ebene des Kreuzgangs, die mehr als zwei Meter unter dem Straßenniveau liegt, dem Gangolfsaal, weiteren Ebenen mit Sanitär- und Servicefunktionen, dem ebenerdigen Zugang des Foyers zur Gangolfstrasse und zwei obergeschossigen Ebenen mit Büro- und Besprechungsräumen war ein Verbindungsbauwerk zu errichten, das einen repräsentativen Empfang ermöglicht, zudem über den Treppenturm die Basilika und die Westkrypta erreichbar macht. An einem verwinkelten, bisher abweisenden Ort ist ein Zeichen der Offenheit entstanden – ein Gebäude, das mit Lichtfugen und einer Terrasse an die Basilika anschließt.
Reinhart Wustlich

Lageplan
Erdgeschoss
Obergeschoss
Längsschnitt Foyer

Foyer am Münster
2008

Gangolfstraße 14
53111 Bonn

Auftraggeber
Kath. Kirchengemeinde St. Martin
Bonn

Architektur
Ernst Architekten
Zülpich

Projektleitung
Markus Ernst

Lichtplanung
Mailänder Licht Design
Köln

Bauphysik
Dorff Schwinn & Partner
Bonn

Tragwerksplanung
Knabben + Korbitza
Pulheim
Haustechnik / HLS
Blechschmidt
Planungsbüro für Haustechnik
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Haustechnik / Elektro
IKH Ingenieurgesellschaft mbH
Köln

Baukosten
Kostengruppe 300, 4001.450.000 Euro brutto

Fotografie
Axel Thünker
Bad Münstereifel



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