Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart

Kaufen keine Pflicht

13. Februar 2009

Haus der Katholischen
Kirche in Stuttgart
2008

Königstraße 7
70173 Stuttgart

Auftraggeber
Katholische Kirche Stuttgart

Architektur
Architekturbüro A. Ummenhofer BDA
Stuttgart

Projektleiter
Markus Gillmann
Sandra Groh

Bauleitung
Ed. Züblin AG
H. Wollenschläger
Stuttgart

Tragwerksplanung
IB für Baustatik Harald Schuster
H. Schnizler
Neuffen- Kappishäuern

Haustechnik
IB Rentschler-Riedesser
Filderstadt

Brandschutz
Halfkann+Kirchner
Brandschutzingenieure
Erkelenz

Bruttogeschossfläche
3.600 m2

Baukosten
13,1 Mio €

Fotografie
Architekten; Ursula Baus



Links das Haus der Katholischen Kirche als Anbau an die Domkirche.

Das Haus der Katholischen Kirche, das an einem kalten Januarsonntag in der teuren Einkaufsmeile – der Königstraße – eröffnet wurde, bereichert die Stadt nicht mit spektakulärer Architektur, sondern mit einem stadträumlich wirksamen Konzept. Es entstand neben der Domkirche St. Eberhard, einem durchaus spröden Gotteshaus, das in der Einkaufszone lange ein Fremdkörper blieb. Hatte Stuttgart mit dem Kunstmuseum am Schlossplatz aber schon bewiesen, dass eine kulturelle Nutzung statt einer ausschließlich kommerziellen ein Segen für die Innenstadt ist, so bestätigt sich dies erneut mit dem Haus der Katholischen Kirche, das zwischen Hauptbahnhof und Schlossplatz liegt. Mit einer Fassade aus Maulbronner Sandstein (vorgemauert, nicht gehängt) gleicht es sich der Domkirche an, artikuliert sich aber doch formal anders.

Eingang an der Königstraße mit Buchhandlung rechterhand.

Stadträumlich reizvoll ist die öffentliche Passage, die von der Königstraße durchs ganze Haus zur Stauffenbergstraße durchgeht, die derzeit erheblich aufgewertet wird. Zwar sind in dieser Passage auch irgendwie kommerzielle Nutzungen zu finden – ein gutes Café, ein Laden der Caritas, ein Buchladen mit religiös orientiertem Sortiment und andere, aber Seelsorge, Meditation und Begegnungen stehen im Vordergrund. Veranstaltungsräume im Unter- und Obergeschoss, eine kirchliche Hausbank, Verwaltungs- sowie Wohnräume für Vinzentinerinnen aus Unternarchtal fanden in dem tiefen, schmalen Baukörper Platz, der auf einem Teilgrundstück des ehemaligen Stammsitzes der Landesbank gebaut werden konnte.

Passage mit Café und "Anlaufstelle" der Kirche für jedermann.

Die Passage schließt mit einem langen Oberlichtstreifen an die Seitenwand der Domkirche an, die über eine paar Stufen auch von hier aus zugänglich ist. Die Domfassade ist mit gebrochenem Maulbronner Sandstein bekleidet, auf alle anderen Wände wurde ein schneeweißer, venezianischer Kalkmarmorputz aufgetragen.
Bild 0904 Umbau der Stauffenbergstraße zwischen Theodor Fischers Kunstgebäude (1910-13, 1956-61 von Paul Bonatz und Günter Wilhelm wiederaufgebaut) und der neuen Bebauung an der Königstraße.

Ist die Einkaufzone "Königstraße" zwar die Adresse des neuen Hauses, lag die eigentliche Verbesserungschance auf der derzeitigen Rückseite, der Stauffenbergstraße. Hier ist das Katholische Haus der Kirche das direkte Gegenüber des Kunstgebäudes, das in Kürze von dieser Straße aus erschlossen wird. In der Achse fällt der Blick derzeit noch auf viele Baustelleneinrichtungen, aber unschwer lässt sich erkennen, dass hier eine der schönsten Innenstadtsituationen entstehen kann. Denn obendrein wurde hier endlich ein Zugang von der Königstraße zum Stadtgarten und zum Staatstheater geschaffen. Ein Ärgernis bleibt die Tiefgaragenzufahrt zum Autodepot der benachbarten Dresdner Bank.
Ursula Baus

Blick in die Stauffenbergstraße – rechts das Haus der Katholischen Kirche, links das Kunstgebäude.
Grundriss EG
Lageplan
Schnitt A-A

Haus der Katholischen
Kirche in Stuttgart
2008

Königstraße 7
70173 Stuttgart

Auftraggeber
Katholische Kirche Stuttgart

Architektur
Architekturbüro A. Ummenhofer BDA
Stuttgart

Projektleiter
Markus Gillmann
Sandra Groh

Bauleitung
Ed. Züblin AG
H. Wollenschläger
Stuttgart

Tragwerksplanung
IB für Baustatik Harald Schuster
H. Schnizler
Neuffen- Kappishäuern

Haustechnik
IB Rentschler-Riedesser
Filderstadt

Brandschutz
Halfkann+Kirchner
Brandschutzingenieure
Erkelenz

Bruttogeschossfläche
3.600 m2

Baukosten
13,1 Mio €

Fotografie
Architekten; Ursula Baus



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