Grüner Korridor zwischen Aue und Stadt

geskes.hack Landschaftsarchitekten
7. september 2022
Foto: Hans Joosten
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Das Besondere liegt in der Dimension und der Vielschichtigkeit der Aufgabe: Auf einer Länge von ca. 4,5 Kilometern wurden, mitten im Stadtgebiet, bereits bestehende Grünanlagen saniert, erweitert und durch neugewonnene Parkanlagen zu einem 64 Hektar großen, zusammenhängenden Landschaftspark verwoben.

Foto: Hans Joosten
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Der in den 1920er-Jahren entworfene Nordpark ist bis heute ein beliebter Volkspark. Er wurde im Rahmen des Projekts der Nördlichen Geraaue umfassend gartendenkmalpflegerisch saniert und auch strukturell aufgewertet. Er bildet nun den Auftakt zur Nördlichen Geraaue. Der Volksparkgedanke, das Prinzip der Offenheit und der Robustheit in der Nutzung, war die Inspiration für die nördlich anschließenden weiteren Parkabschnitte.

Foto: Hans Joosten
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Als grüner Korridor verbindet die Geraaue die Neubaugebiete mit dem historischen Stadtzentrum. An den Siedlungsrändern vermitteln Parkbänder mit verschiedenen Nutzungsangeboten räumlich und funktional zwischen Stadt und dem angrenzenden Talraum. Die „Geraterrassen“ reagieren mit unterschiedlichen Angeboten auf die spezifischen Bedürfnisse der angrenzenden Quartiere. Der Fluss selbst wurde durch attraktive Orte am Wasser erlebbar gestaltet.

Foto: Hans Joosten
Foto: Hans Joosten
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Auf einem Abschnitt von 4,5 Kilometer wurde die Stadt umfassend strukturell weiterentwickelt. Neben den Grünräumen entstanden auch Verkehrsinfrastrukturen wie Brücken, Straßen oder Stellplatzanlagen. Am Fluss wurden zum Beispiel zwei alte Wehranlagen zurückgebaut. Im Norden entstand sogar ein kleines neues Schaukraftwerk zur Stromgewinnung. Es gab mehrere Bürgerbeteiligungen. Dies alles beeinflusst natürlich fortwährend den Entwurf in einem komplexen und integrativen Planungsprozess.

Foto: Hans Joosten
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zur vollendeten Gartenschau verändert?

Selbstverständlich wurden im Rahmen der Konkretisierung hier und dort Anpassungen vorgenommen. Der Grundgedanke eines durchgängigen Landschaftsparks vom Stadtzentrum bis zur Peripherie wurde jedoch ohne Einschränkung und realisiert.

Zeichnung: geskes.hack Landschaftsarchitekten
BUGA Erfurt
2021
Erfurt

Nutzung
öffentlicher Park, Naherholungsraum

Bauherrschaft
Landeshauptstadt Erfurt
 
Landschaftsarchitektur
geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
Christof Geskes, Stefan Hack, Thomas Fuchs / Alexander Bölk

Fachplaner
Ingenieurbüro Kraft, KRP Architektur GmbH
Gisbert Baarmann, Holzgestaltung Spielobjekte Skulpturen

Gesamtfläche
640.000 m² 
 
Kosten KRG 500
18.800.000 €
 
Gesamtkosten
23.000.000 €
 
Auszeichnung
Architekturpreis 2022 der Architektenkammer Thüringen
 
Fotos
Hans Joosten

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