Deutscher Städtebaupreis 2020

Katinka Corts
28. avril 2021
Mit dem Deutschen Städtebaupreis 2020 wurde das Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin Kreuzberg ausgezeichnet (Filmstill: aus Filmbeitrag via youtube)

Das Spektrum war sehr breit: stadtstrukturell-geographisch, thematisch, baulich-räumlich. Vom Rathausneubau im städtebaulichen Kontext einer kleinen Kommune bis zum großen Konversionsprojekt einer Metropolregion sah sich die interdisziplinär zusammengesetzte Jury (Stadtplanung, Architektur, Freiraumplanung, Denkmalpflege, Wirtschaft, Soziologie) in vielen Fällen vor eine sehr schwierige Entscheidung gestellt. In ihrer Sitzung im Februar 2021 vergab die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Christina Simon-Philipp neben Städtebaupreis und den Sonderpreis noch sechs Auszeichnungen sowie sieben Belobigungen. Der Städtebaupreis ist mit 15'000 €, der Sonderpreis mit 5'000 € dotiert. Die Auszeichnungen erhalten 1'000 € und als vierte Kategorie werden Belobigungen ausgesprochen.

„Das Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin Kreuzberg ist exemplarisch für einen ko-kreativen Stadtumbau, der das gemeinsame Leben und Arbeiten in den Mittelpunkt stellt und langfristig nachhaltige Entwicklungsstrategien im Quartier verfolgt. Das Projekt setzt Orientierung und Maßstäbe für die sozial orientierte, von vielfältigen Akteuren getragene Stadtentwicklung und ist im Sinne des Deutschen Städtebaupreises besonders beispielgebend. [...]“

Juryvorsitzende Prof. Dr. Christina Simon-Philipp, HFT Stuttgart

Der Sonderpreis zum Thema „Städtebau revisited: Preise – Praxis – Perspektiven“ wurde dem Projekt Städtebaulicher Entwicklungsbereich Stuttgarter Straße, Französisches Viertel in Tübingen zuerkannt. Der parallel zum Städtebaupreis ausgelobte Sonderpreis dient der Akzentuierung besonders dringlicher Handlungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung. Er wurde aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums des Deutschen Städtebaupreises an Beiträge verliehen, die zwischen 1980 und 2010 mit Preisen und Auszeichnungen bereits gewürdigt wurden. Die Jurierung des Sonderpreises war sehr komplex, musste doch eine Spanne von 30 Jahren, also einer Generation, der damals als herausragend betrachteten Leistungen deutschen Städtebaus abgebildet werden und im Rückblick belastbare, robuste, objektive Kriterien herangezogen werden, die die Komplexität von 30 Jahre Städtebaugeschichte, 30 Jahre städtebauliche Leitbilder ausreichend abbilden konnten.

Die Ergebnisse des Wettbewerbes und Details der Preisträger, der ausgezeichneten und belobigten Projekte sowie die vollständigen Jurybeurteilungen sind online zu finden. Darüber hinaus erscheint eine Dokumentation des Deutschen Städtebaupreises 2020 in der Reihe „STADT BAUEN“ im Wasmuth Verlag, voraussichtlich im Spätherbst 2021.

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