Service- und Logistikzentrum in Dresden

CODE UNIQUE Architekten
1. diciembre 2021
Ansicht Süd, Haus 1 (Foto: Robert Gommlich)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Die unterschiedlichen Serviceeinrichtungen des Polizeiverwaltungsamtes waren zuvor dezentral und in zum Teil veralteten Gebäuden untergebracht. Werkstätten für Funk-, Waffen- und Schutzausrüstung sowie die großräumige KFZ- und LKW-Reparatur sollten zentral in einem Service- und Logistikzentrum zusammengeführt werden. Zunächst wurden diese in ihren Anforderungen sehr unterschiedlichen Werkstattbereiche in ein gemeinsames Nutzungskonzept überführt. Die Herausforderung bestand nun darin, das aus den diversen Anforderungen entstandene Raumkonzept in einen architektonischen Rahmen zu fassen und dabei zeitgemäße Arbeitsbedingungen zu schaffen. 

Ansicht Süd/Ost, Haus 1 (Foto: Robert Gommlich)
Ansicht West, Haus 3 (Foto: Robert Gommlich)
 
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Mit einer einheitlichen Materialwahl haben wir versucht, der Heterogenität der verschiedenen programmatischen Anforderungen einen eigenständigen architektonischen Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig die bestmögliche funktionale Lösung zu finden. Die Profilbauglasfassade funktioniert wie eine Haut, die die Heterogenität der dahinter liegenden Räume überspannt. Dabei setzt sie beide Neubauten in einen gemeinsamen architektonischen Kontext. 

Die Tageslichtnutzung spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Entwurfs. Vor Bereichen mit Büros fächert sich die sonst geschlossene Glasebene auf. Die eigentlich ineinander greifenden Profile werden als einzelne Lamellen freistehend angeordnet und nach Lichteinfall und Himmelsrichtung ausgerichtet.

Blick in die Werkstatt (Foto: Robert Gommlich)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Das Service- und Logistikzentrum (SLZ) wurde auf dem Areal einer ehemaligen Dresdner Kaserne errichtet. Die städtebauliche Setzung der drei Gebäude des SLZ ist dem Liegenschaftskonzept des Behördenareals untergeordnet. In Anlehnung an die Ausrichtung der früheren Stall- und Werkstattgebäude der Armee sieht der Rahmenplan Funktionsgebäude mit länglicher Orientierung in der zweiten Reihe hinter den repräsentativen ehemaligen Kasernengebäuden vor. Mit ihren homogenen, teils aufgefächerten Gebäudehüllen aus Gussglaspaneelen bewahren sie angemessene Zurückhaltung gegenüber dem historischen Bestand und bilden gleichzeitig einen Auftakt mit angemessenem gestalterischen Niveau. 

Treppe aufs Dach (Foto: Robert Gommlich)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Die Fassaden der Gebäude 0 und 1 wurden aus Profilbauglas errichtet. Dies garantiert eine optimale Lichtsteuerung und Versorgung mit natürlichem Tageslicht. Profilbauglas hat seinen Ursprung in der Verwendung als wirtschaftliches Material in Industrie- und Gewerbebauten und stellt den Bezug zur Nutzung als Werkstattgebäude her. Der Bestandsbau bleibt grundsätzlich in seiner Formensprache erhalten. Die Giebelfassade wird durch ein Fensterband an Stelle der Lochfassade optisch beruhigt. Auf den Gebäuden 1 und 2 befinden sich Photovoltaik-Anlagen, die die Gebäude innerhalb des Behördenareals mit Strom versorgen.

Ausschnitt Fassade Gebäude 1, Nord/West Ecke, Werkstatt erleuchtet (Foto: Robert Gommlich)
Lageplan (Zeichnung: CODE UNIQUE Architekten)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: CODE UNIQUE Architekten)
Schnitt (Zeichnung: CODE UNIQUE Architekten)
Service- und Logistikzentrum Dresden
2020
Stauffenbergallee 18
01099 Dresden
 
Nutzung
Werkstattgebäude, Büro
 
Auftragsart
VOF mit Lösungsvorschlag, Zuschlag
 
Bauherrschaft
Freistaat Sachsen, Sächs. Immobilien- und Baumanagement, NL Dresden I
 
Architektur
CODE UNIQUE Architekten GmbH, Dresden
Volker Giezek, geschäftsführender Gesellschafter
Team: Stefan Truntschka (Projektleitung), Zoltan Magyari, Andreas Schweinert, Jan Nordsieck, Simone Winter (Bauüberwachung)
 
Fachplaner
Tiefbau u. Außenanlagen: DWG Planung & Beratung,Dresden
Tragwerksplanung: IG Hochbau, Dresden
Schallschutz: Müller-BBM GmbH, Dresden-Langebrück
Bauphysik, EnEV: Krebs und Kiefer Ber. Ing. GmbH, Dresden
Brandschutz: Krebs und Kiefer Ber. Ing. GmbH, Dresden
ELT: PB Waidhas, Chemnitz
HLS: pro t/ga engineering, Bautzen
SiGeKo: IB Kautz, Oberschöna

Bauleitung
Ingenieurbüro Alexander Krause, Dresden, Martin Meßer, Raumlabor Dresden, Dresden
 
Ausführende Firmen
Erdarbeiten-Umbau Waschplatz: Faber Bau GmbH, NL Wilsdruff, Wilsdruff
Abbrucharbeiten Gebäude 2: Bertram Bau und Gewerbe GmbH, Dresden
Baustelleneinrichtung: HSD GmbH, Dresden
Rohbau: Hentschke Bau GmbH, Bautzen
WDVS: R+S Raum und Schrift GmbH, Chemnitz
Einbauteile Fassade: FUCHS + GIRKE, Bau und Denkmalpflege GmbH, Ottendorf-Okrilla
Verglasungsarbeiten Fassade: Metallbau Quosdorf GmbH, Thiendorf
Metallbau Fassade: Freund Metallbau GmbH, Kubschütz,
Dachabdichtungsarbeiten: SKD Bau GmbH, Göda
Tischlerarbeiten Fenster: Tischlerei Briesowsky, Löbau
Putzarbeiten: Palm GmbH Bauunternehmen, Großenhain
Estricharbeiten: APOLLON Estrich und Fliesen GmbH, Halle
Trockenbau: INNENAUSBAU Aulhorn & Sohn, Marktgasse 4, 01762 Schmiedeberg
Tischler Innentüren: Bau- und Möbeltischlerei Sarodnik, Bautzen
Schlosserarbeiten: Metallbau Dietze GbR, Gottfried-Jens-Mathias Dietze,  Chemnitz
Bodenbelagsarbeiten: Objekt-Raumausstatter 24, Weinböhla
Malerarbeiten: Wulf Mothes Malerbetrieb GmbH & Co.KG, Dohna
Fliesen- und Plattenarbeiten: EsBo GmbH & Co.KG, Mühlsen
Gerüstbauarbeiten: Gerüstbau/ Hubbühnenverleih und Dienstleistungsservice, Bischofswerda
Lackieranlage: DURST Lackier- und Trocknungsanlagen GmbH, Saalfeld
Elektroinstallation: Elektrotechnik Uwe Kunzmann GmbH, Zwönitz
Blitzschutzanlage: Blitzschutzanlagenbau Richard Müller GmbH, Arnsdorf
Photovoltaikanlage: MR SunStrom GmbH, Dresden
Sicherheitstechnik: Siemens AG Dresden
Zugangskontrolle: PB Gefahrenmeldesysteme GmbH Radeberg
BOS Funk: ECO Telekommunikations- und Elektrogesellschaft mbH, Moritzburg
Sanitärinstallation: Salostowitz GmbH,  Gornau
Heizung: Friedrich Ahner GmbH, Königshain-Wiederau
Lüftung: Reima & Co. GmbH, Jessen (Elster)
Gebäudeautomation: MSR - Johnson Controls System & Service GmbH, Dresden
Aufzugsbau: ELMA Elektro- und Maschinenbau GmbH, Naumburg
Hebe- und Prüftechnik: ELMA Elektro- und Maschinenbau GmbH,  Naumburg
Freianlagen: Tiefbau - Flottmann GmbH
sonstige Bauarbeiten-Rohbau: Bauhauf GmbH, Coswig
Nahwärme: Kopf Umwelt- und Energietechnik, Riesa
 
Hersteller
Rohbau: Die Bodenplatten sind als nichttragende Bodenplatte ausgeführt. Der Rohbau der Neubauten wurde zum großen Teil in Stahlbeton-Massivbauweise mit Halbfertigteilen hergestellt. Die große KFZ Werkstatt wird mittels Spannbeton Fertigteilbindern überspannt. Die Dachdecken über dem ersten Obergeschoss wurden als Spannbeton- Hohldecke hergestellt.
Verbundestrich Werkstätten: Rheobond 007 Chemotechnik
Fassade: zweischalige Profilbauglasfassade LAMBERTS Linit; 
Sektionaltore Aluminium: WERTEC 
Rohrrahmentüren Stahl: RP Technik 
Spezialschallschutztür: Buchele PLANE Line PL 301
Akustikplatten: Lahnau MIKROPOR G
Fußboden: Regupol
Lackieranlage: DURST Lakieranlagen
Hebetechnik / Prüfstraße: BOOS 
 
Energiestandard
EnEV 2009
 
Bruttogeschossfläche
6.762 m²
 
Gebäudevolumen
39.761 m³
 
Kubikmeterpreis
Ansatz Gebäudekosten 344,00  €/m³
Ansatz Gesamtkosten 476,35  €/m³
 
Gebäudekosten
13.670.000 € brutto
 
Gesamtkosten
18.940.000 € brutto
 
Fotos
Robert Gommlich, Dresden

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