Weizenstroh für den Innenausbau

Martina Metzner
24. November 2021
Trockenbauplatten aus Stroh (Foto: iStraw)

Nachwachsende Rohstoffe spielen fürs Bauen eine immer wichtigere Rolle. Neben Holz werden viele Baumaterialien durch weiterentwickelte Verfahren für neue Anwendungen aufbereitet – so auch Stroh. Die Trockenbauplatte aus den Abfällen der Getreideernte kann für nichtragende Trennwände oder als Dämmung verwendet werden. iStraw ist Spezialist für Bauen mit Stroh und vertreibt die Platten in Westeuropa für den Hersteller Ekopanely aus dem tschechischen Prelouc.

Für die Strohbauplatte wird Weizenstroh verwendet, das aus der Region der Herstellung in Tschechien stammt und gereinigt wird. Die Platten werden in einem Strangpressverfahren unter Einwirkung von Hitze und Druck hergestellt. Die dauerhafte, wasserfeste Verbindung der Halme untereinander entsteht dabei durch das stroheigene Lignin und ohne weitere Bindemittel oder Kleber. Am Ende des Verfahrens wird ein hydrophobierter Recyclingkarton allseitig verleimt aufgebracht, der für eine ebenmäßige Oberfläche sorgt und auf dem Putz oder Fliesen halten.

Foto: iStraw

Laut iStraw sind die Wandsysteme hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften und den Herstellungskosten mit einer doppelt beplankten Gipskartonwand zu vergleichen. Bei der Ausführung als selbsttragende Innenwand werden die Platten zweischalig stoßversetzt zueinander verschraubt. Um die größtmögliche Aussteifung zu erzielen, empfiehlt es sich, die Platten auf eine Holz- oder Metallunterkonstruktion zu montieren oder Winkelprofile einzusetzen. Eine mineralische Putzschicht wirkt ebenfalls aussteifend. Die Platten können mit Holzbearbeitungs-Werkzeugen gesägt, gebohrt, geschraubt und gefräst werden. 

Die iStraw-Strohbauplatten sind in den Standard-Abmessungen 800 x 1200 mm beziehungsweise 800 x 3200 mm sowie in den Stärken 38 mm oder 58 mm erhältlich. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,099 W/ (mK), die Schalldämmung bei 28dB beziehungsweise 32dB. Die Feuerwiderstandsklasse wird mit DIN EN 13501–2 El 30 (F30 – feuerhemmend) ausgewiesen, das Brandverhalten mit DIN EN 13501–1 E (normal entflammbar, B2).

Foto: iStraw

Other articles in this category