Vernetzte Lichttechnik

Martina Metzner
5. Februar 2020
Lichttechnik wird zunehmend vernetzt: Neuheit „Flames is all I see“ von Ingo Maurer mit buschfeld. (Foto: Ingo Maurer/ buschfeld)
Vernetzte Sicherheitstechnik Top-Thema

Lösungen für den Schutz von materiellen, aber auch immateriellen Gütern stehen auf der kommenden Light + Building (8. bis 13. März) in Frankfurt im Mittelpunkt: Vernetzte Sicherheitstechnik in der Gebäudeautomation wird ein Schwerpunkt-Thema sein. Damit setzt die Messe im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens stark auf das digital vernetzte Smart Building – und die Smart City, also die vernetzte und intelligente Stadt. Darüber hinaus sind es natürlich die Leuchten-Innovationen führender Hersteller wie Artemide, Erco, Flos, Nimbus oder Tobias Grau, die zunehmend mehr in die digitale Gebäudesteuerung dynamisch integriert werden. Die Luminale, das Lichtkunstfestival, das immer gleichzeitig zur Light + Building lief, wird erstmals zeitversetzt stattfinden, und zwar vom 12. bis 15. März. 

Eine zusätzliche Plattform in Halle 9.0 wird zu BIM informieren. (Foto: Messe Frankfurt GmbH)
Neben Smart Building wird sich das Angebot der Light + Building auch um die Smart City drehen. (Grafik: Messe Frankfurt GmbH) 
Täglich Guided Tours von World-Architects

Wer sich einen Insider-Einblick in die Neuheiten der Light + Building verschaffen möchte, kann sich den Guided Tours anschließen, die World-Architects zweimal täglich an allen Messetagen durchführt. Highlight sind am ersten Messetag, den 8. März, die „Talks + Tours“ von Carla Wilkens (11 bis 13 Uhr) sowie M. Hank Haeusler (14 bis 16 Uhr). Als international renommierte Lichtplanerin des Büros Lichtvision mit Sitz in Berlin, London und Hongkong wird sich Carla Wilkens vor allem auf personalisierbares Licht konzentrieren (lesen Sie hier das Interview mit Carla Wilkins). Professor M. Hank Haeusler von der UNSW in Sydney/Australien ist ausgewiesener Experte für Medienfassaden und kümmert sich aktuell um die Integration von digitalen Technologien in die Infrastruktur von Städten. Auf seiner Tour wird Haeusler erläutern, weshalb es wichtig für Architekten ist, Technologien wie Robotik oder Künstliche Intelligenz in ihre Projekte zu integrieren (lesen Sie hier das Interview mit M. Hank Haeusler). Außerdem führen die Lichtplaner Ulrike Brandi, Andreas Schulz von Licht Kunst Licht, Thomas Mika von reflexion, Maria Güell von La invisible, Reinhard Germer von L-PLAN Lighting Design, Ignacio Valero, Jan Nielsen & Helmut Angerer von Conceptlicht und Jan Dinnebier von studio dinnebier zu ihren Favoriten. Am letzten Messetag führen die Autoren Thomas Geuder und Martina Metzner jeweils eine Editor’s-Choice-Tour zu den Highlights aus Gebäudetechnik und Licht durch.

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Guided Tour org. by World-Architects 2018 (Foto: Markus Bachmann / World-Architects)

 
Neue Standards führen zusammen

Eine zunehmend datenorientiertere Steuerung soll Arbeits- und Wohnqualität steigern, Sicherheit ausbauen und den Energieverbrauch senken, so das Versprechen verschiedener Firmen. ABB, Busch-Jaeger, Gira, Hager, Jung, Siedle oder Siemens stellen auf der Light + Building schwerpunktmäßig in den Halle 9,11 und 12 aus. Beachten sollte man dabei, dass das Angebot für Elektroinstallation und Gebäudesystemlösungen in Halle 12 umgezogen ist (vormals Halle 8). Stark diskutiert wird, wie man die einzelnen Insellösungen der Anbieter für Smarthome oder Lichtsteuerung zusammenführen kann. Schnittstellen, Standards, Planung und Integration sind wesentliche Einflussgrößen. 

Antworten sollen Gebäudeautomatisierungsstandards wie LON, BACnet, Enocean, Z-wave und KNX geben. Auch bei der Sicherheitstechnik müssen alle Komponenten miteinander arbeiten. Dies wird auch Thema des Intersec-Forums, das am Nachmittag des ersten Messetages mit Vorträgen zu Künstlicher Intelligenz im Gebäude beginnt. An den Folgetagen finden die Vorträge zwischen 10 und 16 Uhr statt. Neben dem Schutz der Daten geht es dabei um Überwachung und Zugangskontrolle. Damit werde vernetzte Sicherheitstechnik zu einem integralen Bestandteil der Gebäudetechnik, so Iris Jeglitza-Moshage, die Geschäftsleiterin der Messe Frankfurt.

Intelligente Steuerung machen individuelle Lichtszenarien möglich. (Foto: Messe Frankfurt GmbH)
Vernetzte Sicherheitstechnik wird ein Top-Thema der Light + Building 2020. (Foto: Messe Frankfurt GmbH)
Informationsplattform zu BIM

Unter dem Top-Thema „Pioneering“ fördert die Light + Building Produkte und Lösungen, die Chancen bieten, aber noch nicht am Markt etabliert sind. Dazu zählt auch BIM, das als digitaler Zwilling eines Gebäudes zur gewerkeübergreifenden Schnittstelle wird. In Halle 9.0 wird es dazu eine Informationsplattform geben, die den BIM-Prozess entlang der Wertschöpfungskette „Planen – Bauen – Betreiben“ darstellt.

Lichtschienensysteme im Fokus

Unter „Fascinating“ bündelt die Light + Building das neue Leuchten- und Lichtdesign, was sich in den Hallen 1 bis 6 sowie 10 und der Festhalle ausgestellt ist. Neu hinzu kommt die Halle 8, in der Anbieter lichttechnische Komponenten, Sicherheits- und Notbeleuchtung sowie Lichtsteuerung ausstellen. Zwei Trends zeichnen sich bereits ab: Zum einen sind es Licht- und Leuchten-Design, die unter dem Schlagwort „Funktionale Ästhetik“ zugunsten des Lichts in den Hintergrund treten. Zum anderen sind es Lichtschienensysteme, deren einzelne Systemleuchten flexibel einsetzbar sind. Auch skulpturale, raumgreifende Lösungen für Übergänge von Wand zu Decke werden gezeigt. „Human Centric Lighting“ wird erneut von vielen Leuchtenherstellern als Thema aufgegriffen: Dabei geht es um die individuell Lichtstimmung durch flexibel und intelligent einstellbare Lichtstärke und Farbtemperatur. 

Leuchtendesign wird skulptural – wie hier bei der tschechischen Firma Brokis. (Foto: Brokis)
Licht als Service

Neben Design spielt aber auch die Vernetzung und damit die Digitalisierung des Lichts als dynamisches Element innerhalb des intelligenten Gebäudes eine wichtige Rolle. Beleuchtung wird zukünftig Teil des Internets der Dinge, lautet das Credo der Branche. Und man kann es unter dem Stichwort „Light as a Service“, kurz LaaS, auch mieten. Ein Trend, den man von Autos, Druckern oder Co-Working-Spaces kennt und der nun in der Licht- und Gebäudetechnik Einzug hält.

Erlebnis Light + Building 2020 
 
„Connecting. Pioneering. Fascinating.“ lautet das Leitthema der Light + Building in Frankfurt am Main. Mit diesem Motto geht die Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik vom 08. bis 13. März 2020 an den Start. Alle Markführer haben sich angemeldet. Erwartet werden rund 2.700 Aussteller, die ihre Weltneuheiten für Licht, Elektrotechnik, Haus- und Gebäudeautomation sowie Sicherheitstechnik präsentieren. Im Mittelpunkt stehen Treiberthemen wie „Smart Urban“ oder „Funktionale Ästhetik im Licht- und Leuchten-Design“. „Smart Urban“ fasst thematisch die intelligente Infrastruktur des Quartiers zusammen. Zugleich ist die Vernetzung von Wohn- und Arbeitssphäre als kleinster und der Stadt als größter Einheit des Lebens- und Arbeitsraumes Bestandteil des Top-Themas. Dazu zählen Produktionsstätten, digitale Ladeinfrastruktur zur Versorgung von E-Mobilität und dynamische Straßenbeleuchtung genauso wie vernetzte Überwachungstechnologie oder intelligente Parksysteme.
 
Ein Schwerpunkt im Produktbereich Licht ist die Präsentation der neuesten Design- und Technologie-Trends im Leuchtenmarkt. Die Digitalisierung des Lichts rückt den Menschen und seine individuellen Bedürfnisse immer stärker in den Mittelpunkt. Auch deshalb ist in der aktuellen Saison „Funktionale Ästhetik“ eines der Leuchtturmthemen. Dabei geht es um den bewussten Verzicht auf Ornamentik im Design und den Fokus auf den jeweils spezifischen Lichtbedarf. Subtil gestaltete Leuchten, die variable Lichtspektren – teils durch das Smart-Building gesteuert – für unterschiedliche Szenarien emittieren, werden zunehmen in Bildung, Beruf und Freizeit eingesetzt. 
 
Mehr unter: www.light-building.com
 
 
Talks und Guided Tours organisiert von World-Architects
 
Guided Tours von renommierten Architekten und Lichtplanern, organisiert durch World-Architects, zweimal täglich an allen Messentagen.
 
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