Neuer Lesesaal, Staatsbibliothek Unter den Linden

Licht und Farbe

7. Januar 2013

Neuer Lesesaal
Staatsbibliothek Unter den Linden
2012

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus 1
Unter den Linden 8
10117 Berlin

Bauherr
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Berlin

vertreten durch:
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Berlin

Architekten
hg merz architekten museumsgestalter
Berlin

Projektleiter
Johannes Schrey

Mitarbeiter
Abbas Raschidi, Bijan
Achtermann, Jens
Altemüller, Constanze
Bade, Anna
Begrich, Arndt
Biehl, Anne
Dasdelen, Nursen
Eberhard, Christoph
Gehrmann, Klaus
Graul, Guido
Gugath, Volker
Harder, Sebastian
Hoh, Robert
Hui, Sandra
Illigner, Max
Junge, Kathrin
Krings, Kristina
Landenberger, Jürgen
Lechtleitner, Uli
Lindholm, Malin
Lübbert, Mara
Maier-Schriever, Pia
Mönnikes, Uwe
Munzig, Joachim
Musikowski, Jan
Neumann, Uli
Nickl, Tobias
Nuding, Mark
Otto, Frank
Ozic-Basic, Marina
Reik, Stefan
Reinhardt, Sebastian
Schrey, Johannes
Schultze, Simon-Martin
Schwanz, Günther
Stöckert, Christian
Tebbert, Matthias
Urhahn, Jens
Weber, Michl
Wurster, Uwe
Zimmermann, Sudhanna

Bauleitung
hg merz architekten museumsgestalter mit
H&P Bauingenieure GmbH & CO. KG
Berlin

Tragwerksplaner
Werner Sobek Ingenieure
Stuttgart

Haustechnik
Kofler GmbH
Berlin

ab 2011
Innius DÖ GmbH
Dresden

Simulationstechnik Klima Lesesaal
Ingenieurbüro Madjidi
Stuttgart

Tageslichttechnik
Institut für Tageslichttechnik
Stuttgart

Kunstlichttechnik
Kress & Adams
Köln

Brandschutz
hhp berlin
Berlin

Bauphysik
Ing. Büro Axel C. Rahn
Berlin

Sicherheitstechnik
KMS mbH
Berlin

Bruttogeschossfläche
110.000 m²
(Gesamtgebäude)

Baukosten
406.500.000 Euro
(Gesamtkosten Baumaßnahme)

Fotografie
J. F. Mueller
Pressefotos Staatsbibliothek

Im Frühjahr sind die Regale gefüllt: der neue Hauptlesesaal der Berliner Staatsbibliothek mit Olaf Metzels Skulptur „Noch Fragen?“.

Begonnen hat die Sanierung der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden bereits 2004. Angesichts des maroden Zustands des Hauses stellte sie sich nicht nur als Mammutaufgabe dar, sondern auch als logistische Herausforderung. Denn die Sanierung und Modernisierung erfolgten – und erfolgen – unter den erschwerten Bedingungen des laufenden Bibliotheksbetriebs. Daher wird es wohl bis Ende 2016 dauern, ehe die gesamte Sanierung vollständig abgeschlossen sein wird (Baukosten 406,5 Millionen Euro). Einen entscheidenden Zwischenschritt bedeutet jetzt die Fertigstellung des neuen Lesesaals nach dem Entwurf von HG Merz.

Der Glaskubus im Hof des Quartiers.

Noch sind die Regale leer, doch ab Frühjahr 2013 können die Leser dort arbeiten. Der erste Eindruck bei der Übergabe an den Nutzer zeigt, dass der Saal den Vergleich mit jenen neuen Bibliotheken keineswegs scheuen muss, die dem alten Medium Buch überall auf der Welt derzeit frisches Leben einhauchen. Im Gegenteil: Der beim Bauen im (ansonsten vorwiegend musealen) Bestand seit Jahrzehnten erfahrene HG Merz pflanzt seinen Neubau der durch Kriegsbeschädigung und Nachkriegszerstörung geschundenen Staatsbibliothek in beispielhafter Selbstverständlichkeit ein. Dort wo sich bei Ernst von Ihne 1914 eine hohe Kuppel über dem alten Lesesaal ausbreitete, entstanden nach deren Abbruch 1975-76 vier nüchterne Bücher-Silos in industrieller Bauweise. Merz hat sie durch seinen neuen Lesesaal ersetzt und zugleich die historische Erschließungsstruktur wiederbelebt.

Aufgang zum neuen Hauptlesesaal.

Anstelle der alten Kuppel steht nun ein wunderbar lichter Kubus aus Strukturglas, dem im Innenraum eine helle textile Schicht vorgesetzt ist. Eine repräsentative Treppe führt vom neuen Foyer aus, mitten hinein in diese wissenschaftliche Lesewelt, deren kantig Formen in den unteren Bereichen des Raumes durch die kräftige orangerote Farbigkeit von Pappelholzfurnieren, Teppich und Freischwingern einen geradezu heiter anmutenden Gegenpol erfahren. Hoch über den Lesern schwebt zudem, die aus vermeintlichen zerknüllten Zeitungsblättern komponierte Skulptur „Noch Fragen?“ von Olaf Metzel, die der Raumfigur einen organischen Kontrapost verleiht.

Der neue Rara-Lesesaal, rechts an der Wand ein Porträt Humboldts.

Würde und Leichtigkeit — im neuen Lesesaal der Berliner Staatsbibliothek fallen sie auf unprätentiöse Weise ineinander. So einfach kann das gehen! Das Gleiche gilt für den neuen Rara-Lesesaal. Unter dem weisen Blick Wilhelm von Humboldts arbeitet die Architektur dort mit den gleichen Instrumenten aus klarer Form und kräftiger Farbe. Nur das hier in den rückwärtigen Nischen auch noch Neu und Alt in Form der historischen Säulen und Pilaster des verlorenen alten Lesesaals unmittelbar aneinander stoßen. So wird auch in dem neuen Lesesaalareal für einen Moment jene Geschichtlichkeit des Baudenkmals sichtbar, die sonst nur die sanierten Räume der Staatsbibliothek durchzieht.
Jürgen Tietz

2. Buchgeschoss
4. Buchgeschoss
7. Buchgeschoss
Längsschnitt
Querschnitt
Lageplan

Neuer Lesesaal
Staatsbibliothek Unter den Linden
2012

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus 1
Unter den Linden 8
10117 Berlin

Bauherr
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Berlin

vertreten durch:
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Berlin

Architekten
hg merz architekten museumsgestalter
Berlin

Projektleiter
Johannes Schrey

Mitarbeiter
Abbas Raschidi, Bijan
Achtermann, Jens
Altemüller, Constanze
Bade, Anna
Begrich, Arndt
Biehl, Anne
Dasdelen, Nursen
Eberhard, Christoph
Gehrmann, Klaus
Graul, Guido
Gugath, Volker
Harder, Sebastian
Hoh, Robert
Hui, Sandra
Illigner, Max
Junge, Kathrin
Krings, Kristina
Landenberger, Jürgen
Lechtleitner, Uli
Lindholm, Malin
Lübbert, Mara
Maier-Schriever, Pia
Mönnikes, Uwe
Munzig, Joachim
Musikowski, Jan
Neumann, Uli
Nickl, Tobias
Nuding, Mark
Otto, Frank
Ozic-Basic, Marina
Reik, Stefan
Reinhardt, Sebastian
Schrey, Johannes
Schultze, Simon-Martin
Schwanz, Günther
Stöckert, Christian
Tebbert, Matthias
Urhahn, Jens
Weber, Michl
Wurster, Uwe
Zimmermann, Sudhanna

Bauleitung
hg merz architekten museumsgestalter mit
H&P Bauingenieure GmbH & CO. KG
Berlin

Tragwerksplaner
Werner Sobek Ingenieure
Stuttgart

Haustechnik
Kofler GmbH
Berlin

ab 2011
Innius DÖ GmbH
Dresden

Simulationstechnik Klima Lesesaal
Ingenieurbüro Madjidi
Stuttgart

Tageslichttechnik
Institut für Tageslichttechnik
Stuttgart

Kunstlichttechnik
Kress & Adams
Köln

Brandschutz
hhp berlin
Berlin

Bauphysik
Ing. Büro Axel C. Rahn
Berlin

Sicherheitstechnik
KMS mbH
Berlin

Bruttogeschossfläche
110.000 m²
(Gesamtgebäude)

Baukosten
406.500.000 Euro
(Gesamtkosten Baumaßnahme)

Fotografie
J. F. Mueller
Pressefotos Staatsbibliothek

Vorgestelltes Projekt

Sieveke Weber Architekten BDA

Scheune für Lucia und Samuel

Andere Artikel in dieser Kategorie