Parkhaus im Schildepark

Lattenflächenvielflach

4. April 2012

Parkhaus im Schildepark
2011

36251 Bad Hersfeld

Bauherr
Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld GmbH

Architekt
Architekturbüro Dorbritz
Bad Hersfeld

Tragwerksplanung
Goldbeck West GmbH
Kassel

Bruttogeschossfläche
etwa 5.000 m²

Baukosten
1.900.000 Euro

Fotografie
Stefan Marquardt (1,3)
Architekturbüro Dorbritz

Elegant ist das Parkhaus im Park dem Gelände angepasst, die gegeneinander gekippten Flächen der Außenhaut sind je nach Standpunkt geschlossen oder lassen Einblicke in das Dahinterliegende zu.

Architekten und Landschaftsarchitekten ist Bad Hersfeld bekannt: Frei Otto spannte über die Stiftsruinie ein Zeltdach und macht sie als Veranstaltungsort nutzbar. Dank der Landschaftsarchitekten Wette und Küneke sind die Parkanlagen der Kurstadt in den letzten Jahren wieder attraktiv geworden. Nun entstand am nördlichen Rand der Innenstadt auf ehemaligen Industrieanlagen der Schildepark. Zwei alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurden saniert und so umgebaut, dass sie nun Veranstaltungen dienen. Damit der dadurch entstehende Parkplatzbedarf erfüllt werden kann, ließ man eine Parkgarage errichten. Sie lohnt einen Abstecher, gerade wenn man wegen der anderen Attraktionen sowieso schon hier ist.

In jedem Fall interessant: Nimmt man einen Standpunkt ein, von dem aus alle Flächen geschlossen erscheinen, betonen Hell-Dunkelkontraste die Form.

Ein Parkhaus ist eine übersichtliche Bauaufgabe; ein schlichtes Nutzungsprogramm gilt es mit in der Regel engen ökonomische Vorgaben zu erfüllen. Ausreichende Belichtung und Belüftung müssen gewährleistet bleiben; neben der Funktionalität erwartet man, dass es sich in seine Umgebung einfügt. Einfache, semi- oder partiell offene Flächen wurden in der Vergangenheit oft mit ansprechendem Ergebnis verwendet. Dorbritz Architekten verbanden die Idee einer solchen Außenhaut mit dem Anspruch, dass sich das Parkhaus in den teils gewachsenen, teils neu modellierten Landschaftsraum einfügen solle. Die gegeneinander versetzten Ebenen nutzen geschickt den Geländeverlauf und helfen, die Rampenlänge zu minimieren.

Montiert sind die Latten aus unbehandeltem Lärchenholz, wie von innen leicht zu erkennen ist, auf ein vorgefertigtes Stahlgerüst.

Die meist dreieckigen oder aus Dreiecken zusammengesetzten Flächen der Außenhaut, bekleidet mit Latten aus unbehandeltem Lärchenholz, sind gegeneinander gekippt und beleben die Fassade. Sie erscheinen dabei unterschiedlich hell, sind je nach Standpunkt eher geschlossen oder eher durchsichtig. Die kristallin anmutende Form fügt sich ohne aufzutrumpfen in die Parkanlage. Montiert auf einem schwarzen Stahlrohrgerüst, wird diese Außenhaut ein Stück weit als Dachfläche weitergeführt und mit Photovoltaikelementen ausgestattet, etwa die Hälfte des Parkdecks ist überdacht. Wirtschaftlichkeit, ökologisches Potenzial und ansprechende Anmutung sind so zur Deckung gebracht. Was sollte man von einem Parkhaus mehr erwarten?
Christian Holl

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Querschnitt

Parkhaus im Schildepark
2011

36251 Bad Hersfeld

Bauherr
Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld GmbH

Architekt
Architekturbüro Dorbritz
Bad Hersfeld

Tragwerksplanung
Goldbeck West GmbH
Kassel

Bruttogeschossfläche
etwa 5.000 m²

Baukosten
1.900.000 Euro

Fotografie
Stefan Marquardt (1,3)
Architekturbüro Dorbritz

Vorgestelltes Projekt

Sieveke Weber Architekten BDA

Scheune für Lucia und Samuel

Andere Artikel in dieser Kategorie