Heinrich-Schütz-Schule

In die Verlängerung gegangen

7. November 2012

Heinrich-Schütz-Schule
Tessenow Bau, 1929
Erweiterung, 2011

Freiherr-vom-Stein-Str. 11
34119 Kassel

Bauherr
Magistrat der Stadt Kassel

Architekt
Schultze + Schulze, Architekten
Kassel

Projektleiter
Prof. Wolfgang Schulze
Oliver Berger
Manfred Elsner

Tragwerksplanung
EFG
Fuldabrück-Bergshausen

Heizung-, Lüftung-., Sanitär-Planung
Itega
Hann.-Münden

Elektro-Planung
Döring
Kassel

Prüfstatik
Eisfeld
Kassel

Textiler Sonnenschutz
Serge Ferrari, Stamoid, FT 371

Fassade, WDVS
Sto

Fenster
Schüco

Beschläge
FSB

Bodenbeläge
Noraplan

Naturstein
Wachenfeld

Bruttogeschossfläche
2.900 m²
einschl. Umbauflächen im Bestand

Baukosten
10,0 Mio. Euro gesamt
Neubau 6,8 Mio. Euro

Fotografie
Architekten (1, 4)
Constantin Meyer (2, 3)

Schultze + Schulze Architekten ordneten den neuen Fachklassentrakt in Verlängerung des Turnhallenflügels der Tessenow-Schule an.

Streng und fast schon unnahbar steht er da, der Altbau der Heinrich-Schütz-Schule mit seiner rigide gestalteten Lochfassade, der nach Plänen von Heinrich Tessenow Ende der 1920er Jahre erbaut worden ist. Tessenow entwarf für die Klassen- und die dazugehörenden Nebenräume einen axialsymmetrischen Hauptbau mit Innenhof, an den sich drei Seitenflügel anschließen. Die Aula erkennt man dank der hohen, schlanken Fensterformate sofort. In den beiden anderen Seitenflügeln sind die Hausmeisterwohnung und die Sporthallen untergebracht.
Die Aufgabe von Schultze + Schulze, einem ortsansässigen Architekturbüro, bestand nun darin, an dieses Ensemble einen Fachklassentrakt anzubauen, der Sammlungs- und 13 Klassenräume für Musik, Chemie, Biologie und Physik aufnehmen sollte.

Das neue Vordach vor den Turnhallen und dem Erweiterungsbau fasst Neu und Alt zusammen und bietet den Schülern bei schlechtem Wetter einen geschützten Aufenthaltsbereich.

Die Entscheidung der Architekten, den Erweiterungsbau in Verlängerung der Turnhallen und in deren Breite auszuführen, war richtig. Sie greifen damit den Entwurfsgedanken Tessenows der dreiflügeligen Anlage auf und fassen gleichzeitig den Schulhof nach Süden zur Wilhelmshöher Allee ein.
Bei der Gestaltung des Neubaus knüpften die Architekten nur mit der weißen Fassade an den Bestandsbau an, entwickelten ansonsten jedoch eine eigene Sprache.
Die Südseite ist vollständig verglast, ein textiler, feststehender Sonnenschutz sorgt dafür, dass die Klassenräume nicht überhitzen. Das mikroperforierte und mit Kunststoff überzogene Gewebe wirkt von außen sehr undurchsichtig und bestimmt das Erscheinungsbild der Südfassade. Von innen ist es dagegen transparent. Zusätzlich sorgen innen liegende Rollos dafür, dass beim Arbeiten am Bildschirm das Licht nicht blendet.

Dank der Glasbausteine konnten die Architekten im Untergeschoss auf die sonst obligatorischen Glaselemente über den Klassenzimmertüren verzichten.

Im Innern setzen rot und hellblau gestrichene Türlaibungen und Treppengeländer dezente Akzente. Erstere markieren gleichzeitig die Eingänge zu den Räumen.
Besonders auffallen dürften allen Besuchern und Schülern die Glasbausteine in einem Streifen des Fußbodens im Erdgeschoss. Diese leiten das Licht, das über die Lichtkuppeln ins Gebäude fällt, in den Flur der unteren Etage. Dadurch kommt man dort selbst an einem trüben Tag ohne künstliche Beleuchtung aus. Dies spart erstens Energie, was gut zum Konzept des Passivhauses passt, und vermeidet, dass man in ein dunkles Untergeschoss hinuntersteigt. So zeigt der nach außen schlicht wirkende Erweiterungsbau im Innern die Qualitäten des architektonischen Konzepts und bietet den Schülern eine freundliche und einladende Lernumgebung.
Simone Hübener

Im Tessenow-Bau haben Schultze + Schulze lediglich die Aula mit der davor liegenden Eingangshalle renoviert, sowie im Untergeschoss eine Mensa mit Terrasse zum Park an der Wilhelmshöher Allee eingebaut.
Lageplan
 Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Untergeschoss
Querschnitt
Längsschnitt

Heinrich-Schütz-Schule
Tessenow Bau, 1929
Erweiterung, 2011

Freiherr-vom-Stein-Str. 11
34119 Kassel

Bauherr
Magistrat der Stadt Kassel

Architekt
Schultze + Schulze, Architekten
Kassel

Projektleiter
Prof. Wolfgang Schulze
Oliver Berger
Manfred Elsner

Tragwerksplanung
EFG
Fuldabrück-Bergshausen

Heizung-, Lüftung-., Sanitär-Planung
Itega
Hann.-Münden

Elektro-Planung
Döring
Kassel

Prüfstatik
Eisfeld
Kassel

Textiler Sonnenschutz
Serge Ferrari, Stamoid, FT 371

Fassade, WDVS
Sto

Fenster
Schüco

Beschläge
FSB

Bodenbeläge
Noraplan

Naturstein
Wachenfeld

Bruttogeschossfläche
2.900 m²
einschl. Umbauflächen im Bestand

Baukosten
10,0 Mio. Euro gesamt
Neubau 6,8 Mio. Euro

Fotografie
Architekten (1, 4)
Constantin Meyer (2, 3)

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