Neubau eines Wohnhauses mit zwei Maisonettewohnungen in der Altstadt von Bad Mergentheim

Großzügig im Kleinen

15. August 2012

Neubau eines Wohnhauses
mit zwei Maisonettewohnungen
in der Altstadt von Bad Mergentheim
2012

Holzapfelgasse
Bad Mergentheim

Bauherr
privat

Architekt
Eingartner Khorrami Architekten
Berlin

Projektleiter
Peter Eingartner

Tragwerksplanung
Rüdiger Jockwer GmbH

Künstlerische Farbberatung
Friederike Tebbe

Rohbau
Jörg Heizmann Bauunternehmung
Osterburken

Naturstein, Fliesen, Terrazzo
Haas Naturstein
Würzburg

Putz- und Stuckarbeiten
Hans-Dieter Floth
Bütthard-Gaurettersheim

Holzfenster
Tischlerei Pötschke
Löbau

Innenausbau
Schreinerei Vogel
Theres

Tor, Bronzefenster, Leuchten
Metallbau Fittkau
Berlin

Balkongeländer, Handläufe
Schlosserei Alois Kimmelmann
Igersheim

Dacharbeiten
M.Rudorfer GmbH
Tauberbischofsheim

Elektroservice Frank
Bad Mergentheim

Malerarbeiten innen
Dod Malerbetrieb
Niederstetten

Bruttogeschossfläche
523 m²

Fotografie
Jonas Miller

Die Gliederung der Fassade unterschiedet sich von Stockwerk zu Stockwerk. Aufeinander abgestimmte Maße und einheitliche Materialien verbinden die Bereiche zu einem Ganzen.

Von außen zeigt sich das neue, vierstöckige Wohnhaus in der Holzapfelgasse in der Altstadt von Bad Mergentheim sehr schlicht. Im Innern statuiert es dagegen ein Exempel, wie mit – teilweise auch kräftigen – Farben die unterschiedlichen Wertigkeiten der Räume und spannungsvolle Übergänge zwischen den verschiedenen Bereichen herausgearbeitet werden können.

Der Neubau ersetzt ein Haus aus dem 17. Jahrhundert, das nicht erhalten werden konnte. Denn die Stockwerke waren zu niedrig, die Wände nass, die Bausubstanz zu lange vernachlässigt worden. Im Gegensatz zu so vielen anderen neuen Eigentümern solcher Häuser, die eine Scheußlichkeit nach der anderen im durchaus reizvollen historischen Zentrum errichten, nutzten Bauherr und Architekt in diesem Fall die Gelegenheit, ein architektonisch hervorragendes Wohnhaus mit zwei Maisonettewohnungen zu bauen. Eine der Wohnungen befindet sich im Erd- und im ersten Obergeschoss und ist klassisch in einzelne Zimmer unterteilt. Dies lässt sich an der Fassade an den kleinen Fensterformaten ablesen. Im zweiten Obergeschoss, das der anderen Wohnung zugeordnet ist, gliedert dagegen lediglich ein großer, mit Eichenholz verkleideter Kubus den Raum. In ihm befinden sich die Garderobe, das Gäste-WC und der Installationsschacht.

Eine Kaskadentreppe entlang der Brandwand führt Bewohner und Besucher mit nur einem Podest vom Erdgeschoss hinauf ins zweite Obergeschoss.

Bei der Gestaltung der Fassade griff der Architekt auf die Charakteristika des Ortes zurück, kopierte sie jedoch nicht 1:1, sondern übersetzte sie in eine moderne Sprache. Der helle Putz und die dunkelbraunen Holzrahmen der Fenster nehmen den Bezug zu den Nachbargebäuden auf. Ein Putzrelief weist auf die typische, von Stockwerk zu Stockwerk auskragende Fassade hin, die man einst überall antraf. Putzfaschen zieren die Öffnungen, werden jedoch bis ganz an den äußeren Rand der Fassade geführt. Und aufgrund der großformatigen Fenster ist das Gebäude eindeutig als Neubau zu erkennen.

Ess- und Wohnbereich sind zur Holzapfelgasse hin angeordnet. Die Küche zeigt zum Hinterhof und lässt sich über große Schiebetüren zum kleinen Balkon hin öffnen.

In den halbprivaten Zonen des Innenraums, wie der offenen Küche sowie dem Ess- und Wohnbereich, geben helle Farben den Ton an. Im Bereich der Treppe, die zum Dachgeschoss führt, wurden die Wände dunkler gestrichen. Dies signalisiert den Übergang zum privaten Bereich mit Schlafzimmer und Bad, es entsteht eine Sogwirkung, die den Bewohner die Treppe hinauf in den lichtdurchfluteten Flur des Dachgeschosses zieht.

Hochwertige Materialien, vom Schreiner nach Maß gefertigte Möbel und fein ausgearbeitete Details sorgen für eine hohe Wohnqualität.

Dort befindet sich das großzügige, zum Hof hin orientierte Bad sowie das Schlafzimmer mit einer blau gestrichenen Decke. In diesem intimen Bereich endet der Weg durch das „Haus in der Altstadt“, der konsequent von den halböffentlichen über die halbprivaten zu den privaten Bereichen führt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. Doch leider vermisst man dies heute viel zu oft.
Simone Hübener

Schwarzplan der Altstadt, oben links der Neubau (rot markiert)
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss
Querschnitt

Neubau eines Wohnhauses
mit zwei Maisonettewohnungen
in der Altstadt von Bad Mergentheim
2012

Holzapfelgasse
Bad Mergentheim

Bauherr
privat

Architekt
Eingartner Khorrami Architekten
Berlin

Projektleiter
Peter Eingartner

Tragwerksplanung
Rüdiger Jockwer GmbH

Künstlerische Farbberatung
Friederike Tebbe

Rohbau
Jörg Heizmann Bauunternehmung
Osterburken

Naturstein, Fliesen, Terrazzo
Haas Naturstein
Würzburg

Putz- und Stuckarbeiten
Hans-Dieter Floth
Bütthard-Gaurettersheim

Holzfenster
Tischlerei Pötschke
Löbau

Innenausbau
Schreinerei Vogel
Theres

Tor, Bronzefenster, Leuchten
Metallbau Fittkau
Berlin

Balkongeländer, Handläufe
Schlosserei Alois Kimmelmann
Igersheim

Dacharbeiten
M.Rudorfer GmbH
Tauberbischofsheim

Elektroservice Frank
Bad Mergentheim

Malerarbeiten innen
Dod Malerbetrieb
Niederstetten

Bruttogeschossfläche
523 m²

Fotografie
Jonas Miller

Vorgestelltes Projekt

Sieveke Weber Architekten BDA

Scheune für Lucia und Samuel

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