Feierabendhaus

Ein Haus mit viel Kultur

4. Juli 2012

Feierabendhaus
2011

Leuschnerstraße
67056 Ludwigshafen

Bauherr
BASF SE
Property Management

Architekt
Nike Fiedler Architekten
Stuttgart

Projektleitung
Nike Fiedler
Harald Krause

vorb. Brandschutz
HHP Süd
Ludwigshafen

Tragwerksplanung
IB Olker
Ludwigshafen

HLS
IB Weingärtner
Balingen

Elektro
IFT
Mannheim

Beleuchtung
Bartenbach Lichtlabor
Innsbruck

Theatertechnik
Theapro
München

Akustik
IB Genest
Ludwigshafen

Bruttogeschossfläche
11.300 m²

Fotografie
BASF

Einst als Vereinshaus für die Arbeitergemeinschaft der BASF geplant und gebaut, finden im Feierabendhaus seit vielen Jahrzehnten alle möglichen Veranstaltungen statt– von Konzerten über Vorträge bis hin zu Konferenzen.

Beim Feierabendhaus der BASF in Ludwigshafen wurde über die Jahre hinweg mal hier mal da saniert und modernisiert, so dass sich im Laufe der Zeit viele Schichten übereinandergelegt, Stile vermischt hatten. Beim eingeladenen Wettbewerb 2005 für eine Komplettsanierung stellten sich dem Team von Nike Fiedler Architekten deshalb die Fragen, was von alledem erhalten, wo der Ursprungszustand wieder hergestellt, wo moderne Akzente gesetzt werden sollten. Der Entwurf, mit dem die Architekten erfolgreich waren, sah vor, im Foyer das Strenge, Drückende der 1980er Jahre zu beseitigen, historische mit neuen Elementen zu kombinieren. Die Säulen aus Naturstein wurden von der Bekleidung befreit, die viel zu wuchtigen Windfänge durch eine leichte, durchgehende Glaswand ersetzt. Die Garderobe versteckten die Architekten hinter einer Medienwand, die mit Aufnahmen aus den verschiedenen Epochen des Hauses aufwartet.

Die Eingangshalle, die für ein solches Haus relativ niedrig ist, wirkt dank der auf hellen Farbtönen basierenden Gestaltung höher und großzügiger.

Über eine breite Treppe führt der Weg hinauf in die drei Foyers, die in einem sachlichen Stil neu gestaltet wurden. Das wunderschöne, schlichte Treppengeländer konnte glücklicherweise erhalten werden, die Behörden verzichteten darauf, es um die heutzutage oft fehlenden zehn oder 15 Zentimeter erhöhen zu lassen. Da es im Falle einer Panik keine Sicherheit mehr geboten hätte, musste es statisch ertüchtigt werden. Dazu haben BASF-eigene Mitarbeiter mit Messing galvanisierte Stahlstützen entworfen, die zwar ein bisschen grob aussehen, sich in ihrer Materialität aber sehr gut in den Bestand einfügen. Von den Foyers sind die verschiedenen Räume zugänglich, die für Konferenzen, als Künstlerzimmer, für Besprechungen oder Konzerte verschiedener Musikrichtungen genutzt werden. Damit die Akustik insbesondere im Kammermusiksaal für die unterschiedlichen Veranstaltungen optimal ist, entwarfen die Architekten eine stark strukturierte Decke sowie drehbare Wandpaneele. Auf einer Seite glatt, auf der anderen rau, kann damit der Nachhall reguliert werden.

Die Schmuckelemente der alten Brüstungen wurden demontiert, aufgearbeitet, teilweise vergoldet und so an den neuen Brüstungen befestigt.

Im zentral gelegenen Festsaal ließ nicht nur die Akustik zu wünschen übirg. Er war auch aus optischen Gründen seiner repräsentativen Aufgabe nicht mehr angemessen. Deshalb ließen die Architekten wieder eine abgetreppte Decke einbauen, die alten Sitze wurden neu gepolstert und mit einem eleganten roten Stoff bezogen, die Regie mit der immer umfangreicheren Technik neu und vor allem zentral angeorndet. Die Augenweide des Festsaals sind allerdings die neuen Lüster, die das Architekturbüro eigens für dieses Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Bartenbach Lichtlabor und Swarowski entworfen und entwickelt hat. Sie passen perfekt in das historisch anmutende Ambiente des Saals ohne selbst historisierend zu sein. Während eines Jahres wurden zahlreiche Modelle in verschiedenen Größen gebaut, im Labor und vor Ort getestet und immer wieder verbessert. Denn die Kristalle sollen möglichst keine Schatten werfen, damit sich das Licht gleichmäßig verteilen kann. Die zahlreichen Arbeitsstunden und die große Liebe zum Detail, die alle Beteiligten in den zwölf Monaten für diesen Entwurfsprozess aufgewendet haben, waren eine gute Investition. Nicht zuletzt dadurch ist das ganze Haus wieder zu einem Schmuckstück geworden.
Simone Hübener

Feierabendhaus
2011

Leuschnerstraße
67056 Ludwigshafen

Bauherr
BASF SE
Property Management

Architekt
Nike Fiedler Architekten
Stuttgart

Projektleitung
Nike Fiedler
Harald Krause

vorb. Brandschutz
HHP Süd
Ludwigshafen

Tragwerksplanung
IB Olker
Ludwigshafen

HLS
IB Weingärtner
Balingen

Elektro
IFT
Mannheim

Beleuchtung
Bartenbach Lichtlabor
Innsbruck

Theatertechnik
Theapro
München

Akustik
IB Genest
Ludwigshafen

Bruttogeschossfläche
11.300 m²

Fotografie
BASF

Andere Artikel in dieser Kategorie