Kollektion Conscient und „+Positive spaces“ von Interface sowie Übernahme nora systems

Eine Frage der Luft

Thomas Geuder
19. Juni 2018
Conscient ist in sechs Farben erhältlich, genauer gesagt: Erdtöne, die einen natürlichen Witterungseffekt besitzen. (Bild: Interface)

Produkt: Kollektion „Conscient“ und Kampagne „+Positive spaces“ | Hersteller: Interface Deutschland GmbH (Krefeld, DE)

Die Luftqualität im Außenraum, vor allem die der Städte, ist seit einigen Jahren ein medialer Dauerbrenner. Das ist gut so, schließlich geht es um die Gesundheit der Menschen, die hier wohnen. Bei Innenräumen jedoch sieht man dieses Thema nur selten aufflackern. Dabei verbringen wir modernen Menschen doch die meiste Zeit in Gebäuden, genauer gesagt bis zu 90 Prozent, wie eine Studie der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environment Protection Agency) zeigt. Nur gut also, dass die Belastung der Raumluft durch Schadstoffe in den Materialien für immer mehr Hersteller ein wichtiges Thema ist.

Einer jener, die einem hierbei immer über den Weg laufen, ist Interface, nach eigenen Angaben weltweit führend in der Herstellung textiler modularer sowie elastischer Bodenbeläge. „Eine schlechte Qualität der Raumluft kann die Produktivität von Menschen in Gebäuden direkt beeinflussen. Untersuchungen des World Green Building Councils sprechen von 8 bis 11 Prozent“, erläutert Jan Peter van Deutekom, Product Portfolio Director bei Interface. Speziell VOCs (flüchtige organische Verbindungen) zählen zu den wichtigsten Ursachen für schlechte Luftqualität in Innenräumen.

So hat man bei Interface die Teppichfliesen-Kollektion „Conscient“ entwickelt, die nahezu keine VOCs freisetzt. Jede einzelne Schicht der Fliese wurde dabei so gewählt, dass sie den Nutzern von Innenräumen die bestmögliche Luftqualität ermöglicht. Der Konstruktion der Teppichfliese liegt eine Kombination aus Grobgarn und biobasiertem Garn zugrunde, wodurch nicht nur die Anzahl der VOCs reduziert wird, die in die Atmosphäre freigesetzt werden, sondern auch die Anzahl feiner Staubteilchen, die ebenfalls potenzielle Reizstoffe sein können. Der Rücken wird aus einer Mischung aus Biokunststoff und Mineralfüllstoff hergestellt (bei Interface nennt sich das „CircuitBac Green“). Verbunden sind die Schichten per „Modular-Fusion-Verfahren“, bei dem auf die Vorbeschichtung verzichtet wird. Conscient wurde vom Prüfinstitut GUI (Gesellschaft für Umwelt und Innenraumanalytik) für seine Feinstaubpartikel-Rückhaltung mit der GUI GOLD Zertifizierung ausgezeichnet.

Seinen Anspruch, Raum ganzheitlich mit nachhaltig positiver Wirkung zu gestalten, zeigt Interface übrigens auch mit der Videoserie zu „+Positive spaces“: Experten beleuchten dabei in Form von Interviews, wie durch den gezielten Einsatz von Farbe, Haptik, Akustik und Licht Arbeitsumgebungen entstehen, in denen sich Menschen wohlfühlen. Es geht um die Themen Farbe, Haptik, Akustik und Lichttechnologie und vieles mehr.

Und auch das tut sich bei Interface: Vor Kurzem wurde bekannt, dass Interface den Kautschukboden-Hersteller nora systems, der im letzten Jahr erst sein 50-jähriges Jubiläum feierte, zum Herbst dieses Jahres übernehmen wird, um (laut Pressemitteilung) „das schnellwachsende Portfolio elastischer Bodenbeläge von Interface z erweitern und die Marktdurchdringung in wachstumsstarken Segmenten wie Gesundheitswesen, Life Sciences, Bildung und Transport zu erhöhen“. Umso mehr sind wir gespannt, wie sich der allseits bekannte nora-Boden, der unter anderem in der Stuttgarter Staatsgalerie verbaut wurde (wir berichteten: Der mit der Noppe) unter dem neuen Einfluss entwickeln wird.

Die Kollektion „Conscient“ ist von natürlichen Elementen inspiriert und kann richtungsfrei verlegt werden. (Bild: Interface)

Sabine De Schutter über Licht am Arbeitsplatz (Interface, Dauer: 2:56 min.)

Dr. Arndt Pechstein über Haptik am Arbeitsplatz (Interface, Dauer: 5:32 min.)

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