„Potsdam hilft der Eifel“ – und die TU Braunschweig macht mit

Manuel Pestalozzi
28. November 2021
Die Studierenden haben vor Ort bereits einen Augenschein genommen, Bauaufnahmen gemacht und sich daran beteiligt, das Haus winterfest zu machen. (Foto: David Moritz/TU Braunschweig)

Nach den Unwettern, Sturzfluten und Überschwemmungen während der Sommermonate gilt es in der Eifel, Gebäude von Familien, die ihr Zuhause verloren haben, wiederaufzubauen und instand zu setzen. Dabei helfen auch Architektur-Studierende der Technischen Universität Braunschweig. Sie unterstützen die brandenburgische Hilfsaktion „Potsdam hilft der Eifel“. Im Fokus des Einsatzes steht ein historisches Fachwerkhaus in Kreuzberg an der Ahr. Das Wasser stand hier im Sommer vier Meter hoch. Die Lehmausfachungen sind von den Fluten zerstört oder ausgewaschen, das Wohnhaus ist momentan nicht mehr bewohnbar. Es muss samt Anbau von Grund auf saniert werden.

„Potsdam hilft der Eifel“ hat gemäß einer Mitteilung des Informationsdienstes Wissenschaft für dieses Projekt mehr als 300'000 Euro gesammelt, unter anderem in Form von technischem Gerät zur Trockenlegung und Sachspenden wie Generatoren, Werkzeuge und Baustoffe. Außerdem konnte ein wachsendes Hilfsnetzwerk mit verschiedenen Akteur*innen und Firmen aufgebaut werden. Professorin Vanessa Carlow, Leiterin des Institute for Sustainable Urbanism (ISU) an der TU Braunschweig und Sprecherin des Forschungsschwerpunktes „Stadt der Zukunft“, hörte von der Hilfsaktion. Sie und ihr Institut beteiligen sich an der Entwicklung einer Idee, wie die Lehmausfachungen instand gesetzt werden können. 

Mit an Bord ist auch das Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA) der TU Braunschweig unter Leitung von der aus der Eifel stammenden Professorin Elisabeth Endres. Teams aus Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden setzen das Haus wieder instand – unter fachkundiger Anleitung durch den Lehmbauexperten David Moritz als Lehrbeauftragten und unterstützt durch das Hilfsnetzwerk von den Menschen vor Ort. Ihre Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse können die Forschenden später auch auf andere Schadensfälle übertragen.

Ende November haben Studierende vor Ort die Schäden aufgenommen und das Haus winterfest gemacht. Sie führten Messungen durch und begannen damit, die Planung der Instandsetzung zu koordinieren. Im Vorfeld haben die Studierenden in Workshops Grundlagen zu Gebäudeaufmaß und Lehmbauweisen erlernt. Hierbei wurden sie an das Material Lehm als Baustoff herangeführt und erhielten erste Einblicke in verschiedene Wandaufbauten und Kombinationen des Baustoffs mit anderen Materialien. Im Frühjahr 2022 werden viele helfende Hände in einem weiteren Workshop vor Ort die Lehmausfachungen sanieren. Bis dahin können die Wände trocknen und die anstehenden Arbeiten geplant werden.

Die Studierenden des Institute for Sustainable Urbanism (ISU) und des Instituts für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA) der TU Braunschweig werden sich im kommenden Frühjahr an den Reparaturarbeiten beteiligen. (Foto: David Moritz/TU Braunschweig)

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